Atomkraft ist totale Scheiße!

Diese einfache Tatsache ist seit mehr als 40 Jahren bekannt und auch in der FAU haben sich Viele gegen die Atomkraft engagiert. Noch nie waren wir aber einem echten Ausstieg aus der Atomkraft so nah, wie jetzt. Und es zeigt sich wieder einmal, dass der „Druck der Straße“ mehr erreicht, als hundert Wahlen. Weil aber Politik geduldig ist und es den Anschein hat, dass die acht ältesten und gefährlichsten Meiler der BRD nach dem Auslaufen des „Atommoratoriums“ wieder angefahren werden, braucht es weiter Druck.

Aus diesem Grund wird am 28. Mai 2011 bundesweit in 21 Städten gegen Atomkraft demonstriert – in vielen Städten unterstützt von linken, antikapitalistischen Blöcken, auch mit Unterstützung der FAU, wie in Bonn oder Hannover.

Es kann schließlich nicht nur darum gehen einfach nur ein paar Kernkraftwerke abzuschalten. Die gesamte Energiewirtschaft muss umgebaut werden.

Es hat sich einiges Verändert. Nicht zuletzt die Erpressungsversuche der Atomlobby, die das ebenso alte, wie falsche Argument, ohne Atomkraft gingen die Lichter aus, wieder aus der Mottenkiste zaubert, zeigen dies. Die Nerven liegen blank in den Chefetagen von Politik und Industrie, das Gespenst der „Erneuerbaren Energien“ geht um. Ein Gespenst, dem mit den Mitteln der zentralen Stromerzeugung nicht wirklich beizukommen ist. Auch wenn mit Offshore-Windparks und Dersertec versucht wird alte Systeme zu erhalten.

Die Zukunft wird dezentral mit Energie versorgt werden (müssen).

Dezentrale Energiewirtschaft birgt dabei das Potential, auch in einer libertären Gesellschaft zu funktionieren. Trotzdem ist eine dezentralere Energieversorgung kein Schritt zur sozialen Revolution. In den mittelständischen Betrieben, die gerade das Gros der alternativen Energieversorgung stellen, herrschen nicht selten Arbeitsstrukturen, die einem Gutsherrenhof alle Ehre machen würden. Von den großen „alternativen“ Stromanbietern sind nur zwei als Genossenschaften organisiert – die Anderen sind weiterhin AnlegerInnen und damit den kapitalistischen Marktinteressen verpflichtet.

Es reicht nicht den Stromanbieter zu wechseln, Antiatomsticker zu tragen oder sogar selbst auf eine Demo zu gehen – da muss mehr kommen.

Es ist mit Sicherheit nicht einfach Menschen davon zu überzeugen, dass nicht nur Atomkraft, sondern auch der kapitalistische Normalzustand totale Scheiße ist. Mit Sicherheit ist es aber einfacher Menschen, die bereits in Bewegung gekommen sind, mit unseren Ideen zu erreichen. Schließlich haben auch wir konkrete Ideen, wie ein alternativer Weg in der Energieversorgung gegangen werden kann und nicht nur eine Utopie für eine unbestimmte Zukunft – siehe den Entwurf zu einem Positionspapier der AG „Autonomie braucht Energie“.

Der niedersächsische Innenminister Schünemann liegt mit der Einschätzung weit daneben, wenn er die Antiatombewegung – namentlich die pazifistische Gruppe X-tausendmal Quer – als linksextremistisch beeinflusst bezeichnet. Trotzdem sind viele Menschen aus dem Antiatomspektrum nicht erst seit der wirtschaftlichen Krise offen für Alternativen.

Aber wir müssen dafür sorgen, dass diese Alternativen auch progressiv sind.

Schließlich trägt gerade die Öko-Bewegung ein Erbe mit sich, dass auch in die dunkelsten Kapitel der Geschichte reicht und in seinen modernisierten Formen als Bioregionalismus, Biologismus und Primitivismus fröhliche Urstände feiert. Von daher ist es wichtig den politischen Protesten eine soziale Note zu geben, oder noch besser die bereits vorhandenen sozialen Aspekte hervorzuheben und zu betonen.

Wir haben nicht behauptet es wird einfach sein, aber wir haben ein Welt zu gewinnen.

Atomkraft und Herrschende Klasse stilllegen!

Kapitalismus abschalten!

Weitere Infos und Aktionen

Seit Jahren manifestiert sich der Widerstand gegen Atomkraft bei den CASTOR-Transporten. In diesem Jahr werden zum letzten Mal CASTORen aus Frankreich erwartet - dann bleibt "nur noch" der Müll in Sellafield.

Ein Kommentar zum letztjährigen Transport ist daher noch aktuell.

Informationen gibt es zu allen Aktionen gegen Atomkraft bei Contratom.

...und natürlich müssen wir nicht nur gegen Atomkraft aktiv werden, wie das Beispiel der GenossInnen aus Hessen zeigt.