Paris im Mai 1968

Zwei Kurz-Filme über die Ereignisse vor 50 Jahren aus Sicht von BasisaktivistInnen

Am Donnerstag, den 18. Oktober 2018, um 19 Uhr im BUND, MD-Stadtfeld, Olvenstedter Str. 10

Im Herbst des Jubiläumsjahrs blicken wir noch einmal zurück auf den größten Generalstreik der französischen Geschichte im Mai/Juni 1968: Faszinosum und Mysterium zugleich.

In einer Zeit ohne Internet und Kopiergeräte, wagten Arbeiter/innen und Student/innen den Aufbruch in eine neue Gesellschaft - jenseits des Kapitalismus. Sie sind damit gescheitert, ihre Kämpfe wurden vom herrschenden System noch (wieder?) einmal eingehegt. Viele ihrer Kritiken trugen jedoch dazu bei, die Gesellschaft zu "modernisieren" bzw. zu "demokratisieren" - so der gängige Tenor vieler mehr oder weniger prominenter ZeitzeugInnen anlässlich der Jubliäen.

In dem Film „Die Freunde von Henri“ - gemeint ist der libertäre Kommunist Henri Simon - geben MitkämpferInnen und BasisaktivistInnen Einblicke in ihr Erleben des Mai 68 im Spannungsfeld von Ost und West, zwischen Marxismus, Anarchismus und Situationismus.

Der heute 95-jährige Henri Simon selbst war aktiv an mehreren Arbeitskämpfen beteiligt und verfolgte etliche mehr als Beobachter. Er verfasste zahlreiche Analysen, mit denen er das Denken vieler seiner engagierten Zeitgenossinnen mit prägte.

Der zweite Film "Henri Simon. Aktivismus im Widerspruch" erzählt vom Alltag des Vollzeitaktivisten, der jedoch für sich eine besondere Rolle in der Entfaltung des Klassenkampfes immer abgelehnt hat und damit der Idee treu blieb, dass jeder revolutionäre Wandel von den Arbeiter/innen selbst herbeigeführt werden muss.

Die von labournet.tv produzierten Filme werden von Andreas Förster, Romanist und Übersetzer aus Berlin, eingeleitet. Anschließend besteht die Möglichkeit zur Diskussion.