Kritik des Kapitals

Zur Geschichte und Gegenwart antikapitalistischer Bewegungen. Ein überblickhafter Versuch mit Gerhard Hanloser (Freiburg).

Während heute Linksradikalismus zumeist mit Antifa und/oder abgehobenen theoretischen Zirkeln gleichgesetzt wird, stand vor nicht allzu langer Zeit die Selbstbefreiung des Proletariats im Zentrum der linksradikalen Bewegung. Er umfaßt(e) zahlreiche unterschiedliche Strömungen, wie z.B. den italienischen Operaismus, den holländischen und deutschen Rätekommunismus, den französischen Situationismus oder auch die diversen anarchistischen Richtungen. Die Rätekommunisten wie auch die Anarchisten verwarfen das autoritäre Parteikonzept der Bolschewiki in Rußland, die Situationisten formulierten eine radikale Kritik der Warenförmigkeit der gesellschaftlichen Beziehungen im Kapitalismus und waren die Avantgarde der Revolte 1968 und der Operaismus propagierte den Kampf gegen die Arbeit durch die Arbeiter und Arbeiterinnen selbst.

Dagegen dominieren heute eher Theoriekonzepte, die jeglichen Bezug zur Arbeiterbewegung aufgegeben haben, wie die Wertkritik um die Zeitschrift „Krisis“ oder deren antideutsche Ableger. Gerhard Hanloser, Publizist aus Freiburg/Breisgau, wird einen Überblick über die Geschichte und Gegenwart der verschiedenen Bewegungen geben, ihre Grenzen aufzeigen und versuchen herauszufinden, welche aktualisierungswürdigen Motive aus dem Erbe des Linksradikalismus für eine neue antikapitalistische Bewegung aufzugreifen wären.

Freitag, 8.12.06, 19.00 Uhr, im BUND, Olvenstedter Str. 10, Magdeburg-Stadtfeld