Abolishing the borders from below

Infoveranstaltung der FAU Magdeburg

FreundInnen - u.a. aus Polen und Italien - stellen das gleichnamige Fanzine und anarchistische Projekte in Osteuropa vor. Im Anschluß wird noch ein Überblick über den Stand der Vorbereitung der Proteste gegen den G8-Gipfel in St Petersburg 2006 gegeben.

Am Mittwoch, 12.04.06 um 19.00 Uhr im BUND, Olvenstedter Str.10

Infos zum Projekt findet ihr hier

Das Kollektiv

Das anarchistische Kollektiv "Abolishing the Borders from Below" wurde von einigen ostEuropäischen anarchistischen und politisch bzw. subkulturell engagierten anti-autoritären MigrantInnen im Herbst 2001 in Berlin gegründet. Von Anfang an konzentrierten sich ihre Aktivitäten auf kulturelle und sozial-politische Aspekte, während die anarchistischen Prinzipien von nicht-hierarchischen Strukturen und Entscheidungsprozessen als das Fundament für alle diese Aktivitäten genommen wurden. Widerstand leistend, gegen die Gesetze kapitalistischer, parlamentarischer und anderer Doktrinen, die heutzutage alle Aspekte der zwischenmenschlichen Relationen dominieren, entschieden sie sich, den Anarchismus als eine mögliche Alternative zu Systemen, die sich grundsätzlich auf Konkurrenz, Segregation, Gehorsam, Ausbeutung und Gewalt stützen, zu propagieren.

Als Kollektiv haben sie sich aber nie auf irgendein Programm festgelegt. Es gibt einige Gründe dafür, unter anderem die unterschiedlichen Hintergründe der Beteiligten, die von einem Anarcho-Punk-Standpunkt bis zur Erfahrung aus der Teilnahme in der Solidarnosc-Bewegung (polnische ArbeiterInnenbewegung in den 1980ern) reichen. Von Anfang an haben sie eher intuitiv diese Verschiedenheit von Erfahrungen, Standpunkten und Vorstellungen zur Durchbrechung von bestehenden Dogmen eingesetzt, um damit die Entfaltung ihrer Vorstellung des Anarchistischen freien Lauf zu lassen.

In wenigen Jahren hat es das Kollektiv geschafft, eine regelmäßig erscheinende anarchistische Publikation mit relativ breiter LeserInnenschaft, aus verschiedenen anarchistischen Spektren des ganzen Kontinents (und darüber hinaus) zu erstellen und kontinuierlich zu verbessern. Die Zeitschrift trägt den gleichen Namen wie das Kollektiv: "Abolishing the Borders from Below - an Anarchist Courier from Eastern Europe." Gemeinsam mit einigen anderen Menschen, haben sie einen Büro- und Veranstaltungsraum gebaut (wörtlich!), der heute ein Ort des Treffens und der Aktivitäten mehrerer anti-autoritärer linker Gruppen, ein Video-, Radio- und Zeitungsschnittraum und eine kleine Bibliothek mit Schwerpunkt Osteuropa ist. Im Rahmen ihrer Kapazitäten versuchten sie immer verschiedene lokale und globale Kämpfe gegen jede Art der Unterdrückung zu unterstützen, immer versuchend, diese Kämpfe um eine anarchistische Perspektive zu bereichern.

Im Laufe der Zeit haben sie unterschiedliche Formen der Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe praktiziert, offenbar waren einige besser als andere. Aus den eigenen Fehlern zu lernen und den Progress in eigener Praxis zu feiern, scheinen zwei elementare Teile der Abolishing-Realität zu werden. Ihrem intuitiven Verständnis von Anarchismus als einem Prozess treu bleibend, haben sie auch nie die Entfaltung ihrer internen Strukturen als beendet betrachtet.