Zurück in die Zukunft?

In der Altmark wird wieder für den globalen Krieg trainiert. Aufruf zum Ostermarsch am 16.4.06 in die Colbitz-Letzlinger Heide

Während man sich kurz nach der Wende noch über die Pläne unsinniger Kriegsspielerei auf dem ehemaligen Übungsplatz der Sowjetarmee aufregen konnte, zeichnet sich heute zunehmend die blutige Realität ab. Wie einst die Wehrmacht, die 1935 den Übungsplatz errichtete, um für die Umsetzung der Weltherrschaftspläne der Nazis und der deutschen Großindustrie gewappnet zu sein, übt heute die Bundeswehr die Sicherung der weltweiten Interessen der „Deutschland AG“. Wenn der Heeres-Inspektor Gudera anlässlich der Schlüsselübergabe an das Gefechtsübungszentrum 2001 verkündete: „Für das deutsche Heer öffnen wir mit diesem Schlüssel eine Tür in eine neue Welt“, dann kann man das durchaus wörtlich verstehen. Auf einem Gelände von 23.000 Hektar – dem größten Truppenübungsplatz der Bundesrepublik – trainieren Bundeswehreinheiten und ihre Waffenbrüder aus den anderen NATO-Staaten für die Kampfeinsätze vom Balkan bis zum Nahen Osten. Hier wird die neue Technik ausprobiert, die auf den Kriegsschauplätzen der Welt „Demokratie“ und „Zivilisation“ zum Durchbruch verhelfen soll. Was in der Öffentlichkeit gerne als „friedensschaffende Maßnahmen“ verkauft wird, entpuppt sich in der Realität als Beitrag der Bundesrepublik zur Durchsetzung einer Weltordnung im Interesse der Großkonzerne der „westlichen Wertegemeinschaft“.

Dabei rühmt(e) sich die Bundesrepublik und ihr „Friedenskanzler“ bis vor kurzem immer noch, lediglich Aufbauhilfe in Afghanistan zu leisten, sich aber nicht am „richtigen“ Krieg im Irak zu beteiligen. Zu Unrecht, wie inzwischen den meisten klar geworden sein dürfte. Nicht nur der Einsatz von Geheimdienstagenten zur Unterstützung der US-Truppen, sondern vor allem die Zurverfügungstellung von Flughäfen, Stützpunkten und Lazaretten und Bundeswehreinheiten zu deren Schutz stellt eine nicht zu unterschätzende Hilfe für die kriegführende „Allianz der Willigen“ dar – und nicht zu vergessen die Bundeswehrtruppen in Afghanistan, die der US-Army den Rücken frei halten.

Die zunehmend „robuste“ Aussenpolitik ist aber nur die Kehrseite einer immer rigideren Innenpolitik. Sozialleistungen werden gnadenlos zusammengestrichen, massenhafte Armut auch hierzulande in Kauf genommen. Und denjenigen, die dadurch in die Kriminalität getrieben werden oder sich gegen solche Entwicklungen gar wehren, zeigt der Staat immer deutlicher, wie locker der Polizeiknüppel sitzt. Haftstrafen für Schwarzfahrer und 129a-Verfahren für renitente Jugendliche sind die Mittel, auf die der Ex-Sozialstaat setzt, wenn es gilt, den „sozialen Frieden“ zu erzwingen. Und wenn nicht alles täuscht, wird er für solche Einsätze künftig auch die Bundeswehr zur Verfügung haben.

Inzwischen scheint also auch diese Zurschaustellung angeblicher Friedenspolitik der Vergangenheit anzugehören. Unter der neuen Bundesregierung wird den USA offen absolute Bündnistreue versichert und gleichzeitig im Kongo ein neuer Kriegsschauplatz für deutsche Truppen anvisiert. Und ein neues „Abenteuer“ im Iran würde sicher ebenfalls nicht ohne aktive Unterstützung der BRD stattfinden.

Angesichts solcher Bedrohungen erweisen sich die Schädigungen für die Umwelt, das Trinkwasser oder den Tourismus in der Colbitz-Letzlinger Heide lediglich als „Kollateralschäden“. Viel wichtiger ist es, die Kriegsvorbereitungen der westlichen Fundamentalisten direkt vor unserer Haustür zu stoppen, oder wenigstens zu stören.

In diesem Sinne:

Gegen den Krieg nach aussen und innen!

Die Heide den Heiden – Glaubenskrieger raus!


Wir treffen uns am 16.4., 10.00 Uhr auf dem Domplatz in Magdeburg.

Weitere Infos: Offene Heide