Gewalttäter für höhere Strafen für Gewaltverbrechen?

Am Samstag den 15. Oktober marschierten etwa 250 Neonazis - begleitet von einem massiven Aufgebot der Polizei - unter dem Motto „höhere Strafen für Kinderschänder“ durch die Ortschaft Schönebeck bei Magdeburg. Allein das Motto der Neonazis ist da schon der reine Hohn - Aktivitäten und brutale Übergriffe auf MigrantInnen, Andersdenkende, Obdachlose etc. gehören in Magdeburg, Schönebeck und zahlreichen anderen Städten zum Alltag und nehmen an Zahl und Brutalität stetig zu. Mit Parolen gegen "Kinderschänder" versuchen sie von ihren Gewalttaten abzulenken und bei der Bevölkerung Zuspruch zu erhaschen.

Das scheint ihnen auch gelungen zu sein, da auch seitens Vertretern des Stadtparlamentes im Vorfeld keinerlei Ambitionen zur Distanzierung von der Demonstration der Neonazis - geschweige denn Aktivitäten dagegen - gezeigt wurden.

Die Marschroute musste einmal von ihrem geplanten Verlauf umgelenkt werden, da AntifaschistInnen eine Kreuzung blockierten. Ansonsten konnten die Faschisten ungehindert ihren Marsch fortsetzen, während die antifaschistische Demonstration in einem Wanderkessel durch die Stadt gelotst wurde. Eine Straßenblockade vor der Abschlusskundgebung durch AntifaschistInnen wurde von der Polizei abgeräumt, um den Nazis den Weg zu bereiten. Zu größeren Zwischenfällen kam es jedoch nicht.

Im Anschluss marschierten die Faschisten, etwa 80 an der Zahl, spontan ein weiteres Mal durch die Innenstadt Magdeburgs. Wie bisher bekannt wurde, kam es auch dort zu keinen Zwischenfällen und auch nur zu vereinzeltem Protest. Zum Abschluss drangsalierte ein massives Aufgebot der Polizei die wenigen anwesenden AntifaschistInnen.