Wozu ist die Straße da?

Am 11.9. war Magdeburg wieder mal Schauplatz eines Naziaufmarsches. Ob dieser sonderlich erfolgreich war, darf hingegen bezweifelt werden. Zwar ist es Dank der Fürsorge der staatlichen Organe diesmal den Nazis gelungen, durch Stadtfeld zu marschieren, große Freude werden sie daran nicht gehabt haben. Schon der Auftakt am Olvenstedter Platz dürfte den ordentlichen Deutschen ziemlich anrüchig vorgekommen sein. Lag doch dank unermüdlichster Anstrengungen diesmal doch recht fleissiger Punks so manches braune Häufchen unter den Stiefeln der nicht minder braunen Recken. Und an der Strecke zum Bahnhof war die eine oder andere nicht sonderlich liebevolle Parole zu lesen und einige die Nazi-Herzen nicht eben höher schlagen lassende Fahnen zu sehen.

Im Vorfeld gab es auch eine Kundgebung mit ca. 50 Menschen vom "Bündnis gegen Rechts" an der Strassenbahnhaltestelle in Magdeburg-Olvenstedt, wo der Punk Frank Böttcher 1997 von Nazis umgebracht wurde sowie eine Gegendemonstration von rund 150 Antifas.
Am zahlreichsten vertreten waren jedoch die BeamtInnen in grün und zivil. Ca. 800 VertreterInnen diverser staatlicher Organe durften wieder mal ihr Überstundenkonto anreichern. Vermutlich damit ihnen die Zeit nicht zu lang wurde, haben sie den einen oder anderen Antifa vorübergehend festgenommen.

Foto: adf berlin