Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Anarcho-Syndikalismus
Veranstaltungsreihe der FAU Magdeburg
Im Juni wollen wir mit euch in drei Veranstaltungen die Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Anarcho-Syndikalismus diskutieren. Dazu haben wir mehrere Referenten eingeladen, die uns über die Vergangenheit (Hartmut Rübner, Autor des Buches "Freiheit und Brot. Eine Studie zur Geschichte des Anarcho-Syndikalismus") berichten, Thesen zu den gegenwärtigen Perspektiven des Syndikalismus vortragen (Holger Marcks und Maurice Schuhmann von der FAU Berlin) und schließlich ein Gründungskonzept einer basisdemokratischen Gesellschaft vorstellen (Darwin Dante aus Frankfurt/Main). Natürlich besteht bei allen Veranstaltungen die Möglichkeit ausgiebiger Diskussion.
Der revolutionäre Syndikalismus in Deutschland
Geschichte einer vergessenen Bewegung
Hartmut Rübner, Politikwissenschaftler aus Berlin, berichtet in seinem Vortrag von den historischen Wurzeln des Anarchosyndikalismus in Deutschland - einer Bewegung, die heute im öffentlichen Bewußtsein (fast) vergessen ist. Dabei geht er u.a. auf die Beziehungen der syndikalistischen Bewegung zum Anarchismus, die soziale Zusammensetzung der Freien Arbeiter Union (Anarcho-Syndikalisten), die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die zu ihren Organisationserfolgen beitrugen sowie die möglichen Gründe, die für den Niedergang des Anarchosyndikalismus in Deutschland verantwortlich sind.
Am Freitag, 3.6., 19.00 Uhr im Blaue Welt Archiv, Thiemstr.13, Magdeburg-Buckau
Perspektiven des Anarchosyndikalismus
Seit dem Niedergang der revolutionären syndikalistischen Bewegungen in der Zeit nach dem 1. Weltkrieg - von Ausnahmen wie z.B. Spanien oder Schweden abgesehen - ist der Syndikalismus weltweit nur noch eine marginalisierte Erscheinung. Ausgehend davon, dass es den syndikalistischen Bewegungen in Folge ökonomischer Strukturveränderungen und sozialstaatlicher Entwicklungen nicht gelang, die ArbeiterInnenschaft von ihrer Existenznotwendigkeit zu überzeugen, sollen am Beispiel des Anarchosyndikalismus in Vortrag und Diskussion Aspekte der Revision und einer möglichen "Modernisierung" seines Konzeptes thematisiert werden. Zur Klärung der Frage, ob der Syndikalismus überhaupt als adäquates Mittel revolutionärer Veränderung zu betrachten ist, werden Fragmente anarchistischer Syndikalismuskritik diskutiert. Die Referenten, Holger Marcks und Maurice Schuhmann, sind in der FAU Berlin organisiert.
Den Text des Referates findet ihr hier.
Am Freitag, 10.6., 19.00 Uhr im Blaue Welt Archiv, Thiemstr.13, Magdeburg-Buckau
Die Anarchie - eine basisdemokratische Gesellschaft
Darwin Dante (Frankfurt/Main) stellt in einem Folgevortrag zur "5-Stunden-Woche" sein Gründungskonzept für eine basisdemokratische Gesellschaft, die Anarchie, vor. Dabei wird nicht nur die theoretische Gesellschaftsstruktur behandelt, sondern auch auf zwischenmenschliche Verhaltensformen eingegangen. Gleichzeitig zeigt er mögliche Strukturen eines Netzes von Kooperativen auf, durch die das Selbstbestimmungsrecht und der bewusste Willen jedes Einzelnen gefördert werden kann - und in denen bereits vor einer allgemeinen sozialen Umwälzung vormundschaftsfrei gelebt werden kann.
Freitag, den 24. Juni, 19.00 Uhr, BUND, Olvenstedter Str.10