Villa am Paradies klaut studentischem Minijobber den Lohn

Ein studentischer Minijobber war im Sommer 2017 bei der Villa am Paradies als Aushilfe angestellt. Seit Ende des Arbeitsverhältnisses enthält die Villa ihm den letzten Monatslohn und seinen Urlaubsanspruch vor. Der Minijobber hat sich wochenlang um die Zahlung bemüht. Statt den Lohn zu zahlen, hat der Chef sich über ihn lustig gemacht, mehrfach schwerstens beleidigt und schikaniert. Der Kollege hat sich nun an die Gewerkschaft FAU Erfurt/Jena gewandt und fordert den ausstehenden Lohn.

Was ist passiert?

Von Mai bis Juli 2017 war der Student bei der Villa am Paradies angestellt. In dieser Zeit wurde er vom Chef bereits schikaniert und beleidigt. Er musste nach Schichtende teilweise eine Stunde warten, um sich ins Lohnbuch einzutragen, wurde angerufen und sollte sich innerhalb von Stunden bei der Arbeit melden oder musste sich vom Chef trotz gewissenhafter Ausführung der Anweisungen mehrfach beleidigen lassen.

Seit Juli wartet der Minijobber auf die letzte Lohnzahlung. Die Forderung beträgt mittlerweile aufgrund der Verzugspauschale über 300€. Über zwei Monate hat er in wiederholten Gesprächen bzw. Nachrichten mit dem Chef und der Verwaltung auf die ausstehende Lohnzahlung hingewiesen. Das einzige Ergebnis waren Ignoranz und Schikanen seitens des Chefs. Teilweise stand unser Kollege trotz vereinbarter Termine vor verschlossener Tür.

Und nun?

Anfang Oktober 2017 hat der studentische Arbeiter sich an die Gewerkschaft FAU Erfurt/Jena gewandt. Gemeinsam fordern wir nun den ausstehenden Lohn ein. Auf ein Schreiben vom 13. Oktober 2017 mit Fristsetzung bis zum 20. Oktober hat die Villa am Paradies nicht reagiert. Wir bereiten nun gewerkschaftliche und juristische Maßnahmen gegen den Chef vor und werden nicht eher Ruhe geben, bis unser Kollege seinen Lohn ausgezahlt bekommt.

Ein Einzelfall?

Leider nein! In vielen gastronomischen Betrieben in Jena und anderswo schuften die Arbeiter_innen unter ähnlichen Bedingungen. Es werden zentrale Arbeitsrechte wie der Anspruch auf bezahlten Urlaub, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und volle Bezahlung der geleisteten Arbeit systematisch unterlaufen. Die Folge ist, dass sich viele Minijobber_innen für den Umsatz ihrer Chefs abarbeiten und dafür nicht mal die angemessene finanzielle und persönliche Anerkennung bekommen, die ihnen zusteht. Doch das lassen wir nicht mehr mit uns machen. Wir haben es in der Hand, uns gemeinsam gegen miese Arbeitsbedingungen und unverschämte Chefs zu organisieren und uns zur Wehr zu setzen. Denn sie können uns nur so lange ausbeuten, wie wir mitmachen.