Arbeitskampf im CATI-Labor der Universität Jena

Pressemitteilung

Beschäftigte des universitären CATI-Labors sind an die Freie Arbeiter- und Arbeiterinnen Union (FAU) Erfurt/Jena herangetreten um gegen ihre Arbeitsbedingungen zu protestieren. Im CATI (Computer-assisted telephone interviewing)-Labor werden telefonische Umfragen und Interviews für universitätsinterne, wirtschaftliche und politische Auftraggeber durchgeführt. Betrieben wird das CATI-Labor vom Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Werkverträge zwingen die Beschäftigten in die Scheinselbstständigkeit und unterwandern den
Tarifvertrag der Länder (TV-L) sowie grundlegende arbeitsrechtliche Mindeststandards. Vertraglich
soll das Werk, geführte Interviews, bezahlt werden, während faktisch die Arbeitszeit nach
Mindestlohn bezahlt wird.

Mit der Unterstützung der FAU fordern die organisierten Beschäftigten reguläre Arbeitsverträge
anstatt der Werkverträge und damit die Umsetzung geltender Arbeitsgesetze und der
Bildschirmarbeitsplatzverordnung. Außerdem fordern sie eine an Tarifvertrag orientierte Vergütung von 13 Euro und die zuverlässige, zeitnahe Überweisung der Löhne.

Das Institut für Soziologie der Universität Jena ist deutschlandweit bekannt für seine enorme
akademische Produktivität und gewerkschaftsnahe Forschungsausrichtung. Umso mehr erstaunt es,
dass das Institut im CATI-Labor die gewerkschaftlich erkämpften Errungenschaften unterläuft.
Die prekäre Finanzierung der Universität führt immer mehr dazu, dass reguläre Beschäftigungs-
verhältnisse durch billige studentische Arbeitskraft ersetzt werden, sei es im CATI-Labor, in der
EDV oder den universitären Bibliotheken. Dieser Praxis stellt sich die FAU gemeinsam mit den
Beschäftigten entgegen.

FAU Erfurt/Jena,
Jena, den 20. Juni 2016
www.catilabourstruggle.blackblogs.org
Kontakt: fauj@fau.org / 01575 33 51 39 4