Ein Streik steht, wenn mensch ihn selber macht

09.06. 19 Uhr Buchvorstellung mit Peter Nowak

Wie wir uns unter den prekären Arbeitsbedingungen des 21. Jh. - vereinzelt, ersetzbar, befristet, Teilzeit und in Kleinbetrieben – organisieren und wehren können, ist eine Frage, die viele von uns umtreibt. Als FAU Erfurt/Jena versuchen wir seit etwa zwei Jahren, eine arbeits- und klassenkämpferische Praxis für den Minijobbereich zu entwickeln. Um diese Debatte fortzusetzen, haben wir Peter Nowak eingeladen. Er wird sein zuletzt veröffentlichtes Buch „Ein Streik steht, wenn mensch ihn selber macht“ vorstellen. Darin geht es um Organisierungsprozesse in Bereichen wie Knast, Sexarbeit, Supermarktkasse, transnationaler Gewerkschaftsarbeit, Mietkämpfe etc. (siehe weiter unten) Außerdem möchten wir als Freien Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union (FAU)Erfurt/Jena unsere Arbeit vorstellen und mit euch darüber sprechen, wie wir uns als zumeist prekäre Arbeiter_innen*in Jena besser organisieren können und wie Arbeitskämpfe in unserem Kontext aussehen können.

Los geht es 19:00 Uhr im Freiraum (Kulturbahnhof, Spitzweidenweg 28, 07743 Jena), anschließend ist Schwarzer Thresen.

Mehr Infos zu der Buchvorstellung von Peter Nowak:

Die Arbeitskämpfe bei der Bahn oder bei Amazon in den letzten Monaten haben deutlich gemacht, dass Streiks durchaus nicht der Vergangenheit angehören. In der letzten Zeit wurden Arbeitskämpfe in Sektoren bekannt, die gemeinhin als schwer oder gar nicht organisierbar galten. So gab es in Berlin einen erfolgreichen Arbeitskampf in einem Spätkauf, Gefangene gründeten eine Gewerkschaft und Geflüchtete kämpfen für das Recht auf Gewerkschaftsmitgliedschaft. Einige Facetten dieser neuen Streiks und Arbeitskämpfe wird der Journalist Peter Nowak auf der Veranstaltung vorstellen.
Er ist Herausgeber des Buches „Ein Streik steht, wenn mensch ihn selber macht“, das in der Edition Assemblage erschienen ist.

Auf der Veranstaltung wird es auch um die Frage gehen, wie die Kämpfe am Arbeitsplatz mit den Selbstorganisationsversuchen von Mieter*innen und Erwerbslosen verbunden werden können. Denn nur dann haben diese Bewegungen Chancen, eine gesellschaftliche Kraft und vielleicht eine
gesellschaftliche Gegenmacht zu entwickeln. Zudem richten sich alle diese Kämpfe letztlich gegen das kapitalistische Verwertungsinteresse. Ein erfolgreicher Arbeits-, Miet- oder Erwerbslosenkampf sollte neben der Durchsetzung der unmittelbaren Ziele immer auch die Selbstaufklärung über die kapitalistischen Zustände oder ihre Abschaffung zum Ergebnis haben.