Gefangenen-Gewerkschaft und Gefangenenkampf praktisch. Gespräch mit Ex-Gefangenen.

Veranstaltungshinweis

Am kommenden Montag (30.05.) veranstaltet die örtliche Struktur der Gefangenengewerkschaft (GG/BO) zusammen mit uns eine Gesprächrunde mit aus der Haft entlassenen Aktivist*innen der GG/BO. Los geht es 19 Uhr im Seminaraum 113 der FSU Jena (Carl-Zeiss-Str. 3, 07743 Jena).

Im folgenden der Aufruftext:

"Die inhaftierten Arbeiter_innen und ihre Kämpfe werden durch die Knastmauern und die Ignoranz der Medien vom Rest der Gesellschaft isoliert.
Das haben wir zuletzt in Bezug auf die Repression gegen die Gefangenen-Gewerkschaft GG/BO in der JVA Untermaßfeld oder den Hungerstreik der Gefangenen in der JVA Butzbach gemerkt. Eine unserer Aufgaben besteht also darin, die Situation in den Knästen bekannt zu machen, den Gefangenen eine Stimme zu geben und über ihre Kämpfe zu informieren.

Deshalb werden wir am 29. Mai in Leipzig und am 30. Mai in Jena eine Info-Veranstaltungen mit ehemaligen Gefangenen durchführen und einen kurzen Input zum gefängnis-industriellen Komplex geben. Anschließend wird der Ex-Gefangene und GG/BOler Georg Huß über seinen Kampf in den österreichischen Haftanstalten sprechen. Andere früher Inhaftierte werden für eure Fragen zum Alltag des Strafvollzuges und zur Umgangsweise der Gefangenen mit schikanösen Maßnahmen der Vollzugsapparate zur Verfügung stehen.

Georg Huß saß mehrere Jahre in zahlreichen österreichischen Knästen ein und arbeitete dort in verschiedenen Bereichen. Schon 2014 hatte er in der österreichischen Justizanstalt Eisenstadt einen Hungerstreik durchgeführt. 2015 baute er die Gefangenen-Gewerkschaft in Österreich mit auf und am 10. Januar 2016 trat er mit seinem Mithäftling Oliver Riepan in einen Hungerstreik in der JA Graz-Karlau. Dabei nähte er sich den Mund zu. Der mehrwöchige Hungerstreik machte sowohl im Knast wie auch in der österreichischen Presse ganz schön Wirbel. So viel, dass die österreichischen Behörden ihn zum 1. März kurzerhand zwei Jahre vor dem eigentlichen Haftende entließen und ihn die BRD auswiesen. Mit zehnjährigem Einreiseverbot. Georg Huß ist weiterhin in der GG/BO aktiv."