Kundgebung gegen Outsourcing, Entlassung und prekäre Beschäftigung bei Santander

Solidaritätsaktionen für die CNT (Spanien) in Jena und Erfurt

Am Donnerstag 06. März versammelten sich rund 15 Personen, FAU-Mitglieder und Sympathisant*innen, vor der Santander Filiale in Jena. Die IT-Sektion der CNT Madrid hatte zu einen internationalen Aktionstag aufgerufen, um auf die Outsourcing Politik und das gewerkschaftliche Verhalten der Santander Group hinzuweisen. Unter wachsamen Blick, eines extra für uns angeheuerten, Security wurde politische spanischsprachige Musik und englischsprachigen Gewerkschaftsongs gehört und Flyer an Passant*innen und Kund*innen der Bank verteilt.

Neben der Kundgebung in Jena fand in Erfurt noch eine kleinere Aktion statt und darüber hinaus in Deutschland ebenfalls in Berlin und Dresden. Zeitgleich fanden in verschiedenen weiteren europäischen Städten und darüber hinaus weitere Solidaritätsaktionen statt. Ein Überblick auf alle Aktion wird in naher Zukunft auf der Website der spanischen CNT erscheinen: informaticamadrid.cnt.es/seccion/isban

Wir danken – auch im Namen der CNT Madrid – allen Kundgebungsteilnehmer*innen für ihre Solidarität!

Übersicht aller Aktionen weltweit auf der Website des IT Syndikats der CNT Madrid: english / spanisch

Flyertext

Internationale Solidarität gegen Outsourcing, Entlassungen und prekäre Beschäftigung bei der Santander Bank in Spanien!

Im August 2013 prangerten Gewerkschaftsmitglieder der CNT-AIT bei ISBAN, dem IT-Dienstleistungsunternehmen der Santander Bank, öffentlich den Einsatz von Leiharbeiter*innen von Panel Sistemas an. Dies führte zur sofortigen „Entlassung“ des zuständigen CNT Gewerkschaftssekretärs. Dieser wurde zu Panel Sistemas outgesourct und dort unter massiven Druck gesetzt, den Job zu kündigen und seinen Kampf für Arbeitnehmer*innenrechte aufzugeben. Weltweit reagierten Basisgewerkschaften am 01. Oktober 2013 mit vielfältigen Protestaktionen auf dieses gewerkschaftsfeindliche Verhalten und forderten die Wiedereinstellung des entlassenen Gewerkschaftlers bei ISBAN.

Mit einem Netzwerk von Subunternehmen beutet ISBAN und damit Santander billige und prekäre Arbeitsverhältnisse aus. Mehr als 10.000 Beschäftigte wurden an Betriebe auf der ganzen Welt ausgelagert und können nun sofort und ohne weitere finanzielle Verpflichtungen seitens der Santander Group gekündigt werden, weil sie ihrem Status nach nicht mehr Angestellte der Bank sind. Da die Arbeiter bei ISBAN eine Entlassung schon aufgrund des geringsten Widerstands befürchten, nehmen sie überlange Arbeitszeiten oder Kurzarbeit, Transferpflichten, der Arbeit unangemessene Angestelltenverhältnisse sowie niedrige Entlohnungen und diverse andere Verschlechterungen ihrer Arbeitsbedingungen in Kauf.

Hinzu kommen hunderte irreguläre Entlassungen innerhalb der Santander Group, welche nur als verdeckter Entlassungsplan bezeichnet werden können. Die Kündigungen betreffen überwiegend ungeschützte Arbeiter*innen: die vom Outsourcing Betroffenen, Mütter mit verringerter Arbeitszeit und ins Ausland transferierten Arbeiter*innen. Durch ihre Komplizenschaft mit der spanischen Regierung und großen Gewerkschaften kam die massenhafte Vernichtung von Arbeitsplätzen praktisch „frei Haus“ zu ISBAN. Währenddessen konnte die Santander Group ihre Profit 2013 auf 4.370.000.000 € steigern. Fast doppelt soviel wie im Jahr zuvor.

Verschiedene leitende Angestellte innerhalb der Santander Bank wurden bereits unterschiedlicher Wirtschaftsvergehen angeklagt und in einigen Fällen für schuldig befunden. Bei den bekanntesten Vergehen handelt es sich um kontinuierliche Steuerhinterziehung, irreguläre Aufkäufe von Banken wie Banesto oder Torra, die Herbeiführung des Zusammenbruchs und des daraus resultierenden Notverkaufs von Bankia (einhergehend mit Abfindungspaketen in Millionenhöhe für die Manager), Verbindungen zur Schweizer-Bankkonten-Affäre der Familie Botín, der Verkauf von Schrott-Hypotheken, Zwangsräumungen, Berechnung verwerflicher Zinssätze, dubioser Handel mit Universitäten, Teilhabe an Waffengeschäften und der Misswirtschaft im Strafvollzugssystem. Eine lange Liste gut dokumentierter Wirtschaftsvergehen.

Die Interessen von Santander prallen nun gegen diejenigen der unter dem Banner der Gleichheit vereinten Arbeiter*innenschaft in ihrem Kampf, die Welt zu verändern.

SOLIDARIDAD CONTRA BANCO SANTANDER-ISBAN ¡READMISIÓN COMPAÑERO DESPEDIDO!