Neues Jahr – derselbe Mist! Kundgebung zur gewerkschaftsfeindlichen Praxis der Böll-Stiftung

Kundgebung im Altenburg Sa 08.02. 19:00 Uhr

Obwohl die Böll-Stiftung in Berlin bereits mehrmals gerichtlich unterlag zeigt sie sich nicht einsichtig und hält an ihrer gewerkschaftsfeindlichen Praxis fest. Den inzwischen fünf eingeklagten Festangestellten wird nach wie vor eine Eingliederung in den normalen Betriebsablauf verweigert ebenso wie eine angemessene Lohneinstufung. Ebenfalls wird ihre Gewerkschaft die FAU Berlin nicht als Gesprächspartner anerkannt und damit diesen Mitarbeiter*innen ihr Organisations- und Partizipationsrecht abgesprochen. Rechte, die sich die Stiftung immer groß auf die Fahnen schreibt, wenn es nicht gerade sie selbst betrifft. Einen Überblick über den Konflikt ist auf der Website der FAU Berlin zu finden.
Um auf diese Verhältnisse bei der Böll-Stiftung in Berlin aufmerksam zu machen und die FAU Berlin in ihrem Kampf zu unterstützen werden wir vor der Abschlussveranstaltung der von der Stiftung organisierten Böll Tage Flyer in Altenburg (Parkstraße 1) eine Kundgebung abhalten. Los geht die Kundgebung am Samstag um 19:00 Uhr.

Eine gemeinsame Anreise und Übernahme von eventuell anfallenden Fahrtkosten ist nach Absprache mit uns möglich.

Flyertext: Böll-Stiftung: Neues Jahr – derselbe Mist! (Stand Feb. 2014)

Nach über einem halben Jahr der gewerkschaftlichen Auseinandersetzung müssen wir feststellen, dass sich an der prekären Praxis und gewerkschaftsfeindlichen Haltung der Böll-Stiftung noch immer nichts geändert hat. Eine Stiftung, die nicht müde wird, Partizipation hochzuhalten und sich für Protestbewegungen in autoritären Staaten einzusetzen, ist sich nicht zu dumm, diese Partizipation in ihrem eigenem Haus zu verhindern und die Rechte der Beschäftigten mit Füßen zu treten.

Nach wie vor werden den ersten fünf eingeklagten Festangestellten normale MitarbeiterInnenrechte wie der Zugang zum EDV-System der Stiftung verwehrt, zudem werden sie nun auch noch getrennt. Die Stiftung hat absurde „Durchschnittsstunden“ errechnet, was nun dazu führt, dass zwei Kollegen einmal wöchentlich zwei Stunden zwischen 7 und 9 Uhr morgens Stühle hoch und wieder runter stellen. Die anderen drei bekommen zwar ihre alten Arbeitsplätze zurück, allerdings nur zu rund 25 Stunden monatlich (!). Das garantiert also auch kein nennenswertes Monatsgehalt. Außerdem werden die Kollegen auf unterster öffentlicher tariflicher Stufe bezahlt, die es in der Arbeitswelt so gar nicht gibt.
Das eigentliche Ziel der Stiftung bei diesen Stellen scheint ohnehin der Verzicht der Angestellten auf ihre Arbeitsstelle zu sein. Die Geschäftsführung der Böll-Stiftung ignoriert damit nach wie vor ihre soziale Verantwortung für den Schaden, den sie angerichtet hat, und ignoriert dabei fundamentale Mindeststandards der Kollegen sowie ihr Recht, sich in einer Gewerkschaft nach Wahl organisieren zu können.
Während die Stiftung in Konferenzen gerne auf Tuchfühlung mit sozialen Bewegungen geht, scheint die Präsenz einer basisdemokratischen und kämpferischen Gewerkschaft für pure Abwehrreaktionen zu sorgen. Der mehrfach angebotene Dialog und darüber hinaus jede gewerkschaftliche Vertretung wurde von der Geschäftsführung bisher immer abgelehnt und einzig und allein die anwaltliche Kommunikation und das Warten auf ausstehende Prozesse bevorzugt.

Die FAU Berlin wird sich weiterhin für gewerkschaftliche Mindeststandards in der Stiftung, gegen Outsorcing und Leiharbeit sowie für korrekte Arbeitsbedingungen insbesondere der neuen KollegInnen stark machen.