Langwierige Verhandlungen im Meininger Krankenhaus
Beschäftigte fordern Angleichung an Westgehälter. Wir wünschen Erfolg bei der Auseinandersetzung.
Seit einigen Monaten verhandeln ver.di und die Leitung der Klinikum Meiningen GmbH. Das Tochterunternehmen der Rhön-Klinikum AG ist mit über 13 Mio. Euro zu 9 % am Gesamtgewinn von 144 Mio. Euro beteiligt. Aufgrund der hohen Produktivität ist gleiches Gehalt wie Kliniken etwa in Bayern und Niedersachsen längst überfällig.
Mit einer aktiven Mittagspause am 17. August verliehen die Kolleginnen und Kollegen den Forderungen für den Verhandlungstermin am darauf folgenden Tag Nachdruck. Bei Wurst und Brötchen füllte sich die Vorhalle mit dem nichtärztlichen Personal. Dort lagen Transparente, die verdeutlichten warum eine Gehaltserhöhung und bundesweite Gleichbehandlung berechtigt ist. So erwirtschaften die 17 Kliniken in den neuen Bundesländern 97,2 Mio. Euro. Das waren 2009 zwei Drittel des Gesamtgewinnes der 43 Krankenhäuser umfassenden Rhön-Kliniken AG. In Meiningen besteht dennoch eine Gehaltsdifferenz bei vielen Berufsgruppen von über 10 Prozent. Am stärksten betroffen sind die Krankenpflegehelfer mit nur 79 % des Westgehaltes fehlen ihnen 622 pro Monat. Wie ver.di mitteilte sei der alte Tarifvertrag Ende des vergangen Jahres ausgelaufen. 2009 hatte die Gewerkschaft erst 20 Jahre nach der Wende Westgehalt für die Ärzte erreicht. Ohne große Auseinandersetzungen gab es dazu eine Gehaltserhöhungen für die anderen 750 Beschäftigten. Im Mai 2010 wurden für August Verhandlungen angekündigt. Nachdem Arbeitgeber und Gewerkschaft sich am 18. August wieder nicht geeinigt haben, besteht eine Erklärungsfrist bis zum 30. September. Nach einem dynamischen und kämpferischen Kampf sieht das noch nicht aus, wenngleich eines starken Organisationsgrades von über 30 Prozent. Zumal ver.di-Verhandlungsführer Dr. Oliver Dilcher dem Freien Wort im Mai ankündigte, schon mit Gehaltsangleichung von 95 Prozent der Geschäftsführung entgegen zu kommen.