Hochschule in Coburg seit 11.11. besetzt

Am 11.11. wurde nach einer Vollversammlung einer der größten Hörsäle der Fachhochschule in Coburg von Studierenden besetzt. Auch ein Mitglied der FAU Südthüringen ist beteiligt, deshalb erklären wir unsere vollkommene Solidarität mit den Studierenden.


Über mehrere Tage wurden basisdemokratisch zwei Forderungslisten erstellt. Eine der beiden richtet sich direkt an die Hochschule und deren Leitung. Die andere Liste wurde an die Regierung adressiert. Die Forderungen zielen sowohl auf hochschulinterne Verbesserungen der Lernbedingungen, auf die viel zu kleinen Hörsäle als auch auf mehr Transparenz bei der Verwendung der Studiengebühren bzw. auf mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten allgemein ab. Die Studierenden fordern auch die Hochschulleitung auf sich mit ihnen zu solidarisieren und gemeinsam Forderungen gegenüber der Regierung zu vertreten. Zu denen gehören unter anderem die Abschaffung der Studiengebühren ohne Einfluss auf die Studienqualität, das Ende der Verschulung des Studiums in dessen Folge frei wählbaren Lehrveranstaltungen ohne Anwesenheitspflicht entstehen und eine tatsächlich Umsetzbarkeit der Mobilität zwischen verschieden Hochschulen (auch international)!

Nun wird der so gewonnene Freiraum genutzt, um alternative Lehrveranstaltungen zu halten, zum Teil von Studierenden selbst, aber auch von geduldeten Dozenten der Hochschule Coburg. Es wurden viele Arbeitsgruppen gegründet, welche die gesamte Organisation der Besetzung überhaupt erst ermöglichen. Angefangen von Gruppen für das leibliche Wohl, über Pressearbeit, die auf großes Interesse stößt, bis hin zu Gruppen zur Erstellung eines Ersatzraumplans, der von den Studierenden angeboten wird, damit keine Lehrveranstaltungen ausfallen müssen und somit die Wissensaufnahme verhindert werden würde. Es gibt jeden Tag eine durchorganisierte Tagesplanung in der auch Demonstrationen, Kundgebungen und andere Infoveranstaltungen ihren Platz finden. Vermutlich vermitteln sich die Studierenden somit selbst mehr Erfahrungen und soziale Kompetenzen als in einem Großteil des eigentlichen Studiums.

Obwohl erste Gespräche mit der Hochschulleitung zu noch keinen nennenswerten Ergebnissen geführt haben, sind die Studierenden trotzdem optimistisch. Was wohl auch an dem großen Medieninteresse und den zahlreichen Solidaritätserklärungen anderer Hochschulen oder auch Vertretern der Politik liegen wird. Außerdem stehen die coburger Studierenden mit ihrer Aktion nicht allein da. Es sind derzeit über 40 Hochschulen (u. a. die Universitäten in Erfurt und Jena) bundesweit „in der Hand“ der Studierenden! Also macht auch mit, bewegt etwas in eurer Schule oder besucht die Studierenden der Fachhochschule Coburg in ihrem Wohnzimmer R5-1!

Für weitere Informationen:
http://coburg-brennt.de/Hauptseite
http://bildungsstreikcoburg.blogspot.com/

">http://www.unsereunis.de/category/coburg/