Buchrundreise in Thüringen zu „Die großen Streiks: Episoden aus dem Klassenkampf“

Seit geraumer Zeit steht er wieder überall auf der Tagesordnung: der Streik. Doch obwohl Menschen zunehmend versuchen, sich gegen die Verschlechterung der Arbeits– und Lebensbedingungen zu wehren, gelingt es eher selten, Forderungen umfassend durchzusetzen. Den Streik als mächtige Waffe ins Feld zu führen, scheint bis heute verlernt worden zu sein. Ritualisierte und zaghafte Streikbemühungen bestimmen das Bild der heutigen Arbeitskämpfe. Dass Streiks mehr sein können als reglementierte Lohnkämpfe, versucht das Buch „Die großen Streiks“ aufzuzeigen. In einem Streifzug durch das 20. Jahrhundert werden eine Reihe von kämpferischen und bedeutenden Streiks vorgestellt – vom einfachen Lohnkampf bis zum Generalstreik, vom Erfolg auf ganzer Linie, bis zum totalen Fiasko. Es zeigt auf, dass Streiks das Mittel des sozialen Kampfes sind und ihnen eine Dynamik inne wohnen kann, die weit über das Moment betrieblicher Verbesserungen hinausgeht. Ein inhaltlicher Schwerpunkt liegt dabei auf den Spannungsfeldern von Basis und Gewerkschaftsführung und deren (widersprechenden) Strategien. Die Herausgeber Holger Marcks und Matthias Seiffert werden ihr im Unrast Verlag erschienenes Buch vorstellen. An Diskussionsanätzen mit aktuellen Bezügen wird es sicher auch nicht mangeln.