Literatur-Schau

Aktuelle Tendenzen in den anarchistischen Buchpublikationen

Themenabend der FAU Bielefeld am
Montag, 10.09.2012, 19.30Uhr
in der Bürger_innen_wache (Siegfriedplatz),
Rolandstr. 16, Bielefeld, Raum 102

Exner, Andreas / Kratzwald, Brigitte: Solidarische Ökonomie & Commons
Finanz- und Schuldenkrise, Klimakrise, Krise der Energieversorgung und Hunger - all dies zeigt: Das Marktsystem ermöglicht keine zukunftsfähige Lebensweise. Krisenlösungen müssen einer anderen Logik folgen als der von Konkurrenz, Profit und Wachstum. Die weltweit bereits praktizierten neuen Wirtschafts- und Lebensweisen zeigen, dass es anders geht: Commons und Solidarische Ökonomie sind zwei der Kernbegriffe für diese Nischen abseits von Markt und Staat.
Dieses INTRO ist einerseits eine Momentaufnahme der sich rasch entwickelnden theoretischen Diskussion um gesellschaftliche Alternativen, es werden aber auch die grundlegenden historischen und begrifflichen Eckpunkte der Debatte um ein nicht-profitorientiertes Wirtschaften nachgezeichnet.
138 Seiten, 10 Euro, www.mandelbaum.de

Louis Gill: George Orwell. Vom spanischen Bürgerkrieg zu 1984
Übersetzt von Michael Halfbrodt
Orwell, der nach Spanien gekommen war, um gegen den Faschismus zu kämpfen, sollte im Laufe dieser sechs Monate auf dem Schlachtfeld die Bekanntschaft eines weiteren, nicht weniger gefährlichen Feindes machen, des Stalinismus. Außer einer Schilderung seiner Kriegserlebnisse an der Front ist Mein Katalonien auch der Bericht, der über diese Entdeckung Zeugnis ablegt. Faschismus und Stalinismus off enbaren sich ihm als die beiden Seiten ein und desselben Monstrums, des Totalitarismus, den er dann in 1984 und Farm der Tiere treff end beschreiben wird. Orwell bezeichnete seine Teilnahme am Spanischen Bürgerkrieg als die wichtigste Erfahrung seines Lebens, die alles Weitere beeinflusste.
165 Seiten, 16 Euro, www.edition-av.de

Syfo- Forschung & Bewegung: Mitteilungen des Instituts für Syndikalismusforschung - Nr.2 – 2012
Anders als de Titel vermuten lässt, handelt es sich um keine dröge Wissenschaftspublikation, sondern um eine optisch ansprechende gestaltete Mischung aus Interviews, Fachaufsätzen, Rezensionen, literarischen Texten usw., überwiegend kurz gehalten, gut geschrieben, sympathisch und engagiert, nicht bloß für eingefleischte Geschichtsfreaks...
120 Seiten, 10 Euro, www.edition-av.de

Norbert „Knofo“ Kröcher: … Warum mir die Linke
Knieschüsse oder: Die Kritik als Waffe
Norbert Kröcher, genannt Knofo, Jahrgang 1950 war Mitglied der Berliner Haschrebellen, Gründungsmitglied der Bewegung 2. Juni und in Folge dessen fünf Jahre steckbrieflich gesucht im Untergrund (u.a. in Schweden), und acht Jahre in „strenger Einzelhaft“, die Hälfte davon in Isolationshaft in allen möglichen Hochsicherheitsknästen in Deutschland. Rezensionen, Glossen, Literarisches, Besinnliches. „Knofo“ schreibt über bewaffneten und unbewaffneten Kampf, Berlin und die Welt, über ’68, ’87 und heute, aber, und das ist eine Seltenheit in der Linken, immer gnadenlos witzig.
150 Seiten, 12 Euro, Verlag Edition AV