Kolumbien: Polizei tötet Oscar Salas

Als es gestern am Nachmittag an der Universidad Nacional Bogotá zu Protesten und Zusammenstößen zwischen Polizei und Studierenden kam, wurde bei dem Einsatz der berüchtigten polizeilichen Aufstandsbekämpfungseinheit ESMAD (Escuadrón Móvil Antidisturbios) ein Student so schwer verletzt, dass er im Krankenhaus an seinen Verletzungen starb. Oscar Salas war Student der Linguistik an der Universidad Distrital
Francisco José de Caldas de Bogotá.

Er nahm gestern mittag (am 8. März 2006) an einer Protestveranstaltung an der Universität Nacional teil. Die sozialen Proteste an der Universität richten sich gegen die autoritäre neoliberale Politik der Regierung Uribe Velez und sind eine Reaktion auf die soziale und politische Krise in Kolumbien. Zeugen berichteten, dass es im Zuge dieser Proteste zu einem unverhältnismäßig brutalen Einsatzes der Spezialeinheit ESMAD gekommen war. Gegen 1: 20h wurde der Protest zerschlagen und dabei Oscar schwerverletzt. Er wurde ins Krankenhaus gebracht, wo ein Schädelhirntrauma diagnostiziert wurde. Er starb noch am Nachmittag an seinen Verletzungen.

Die Einsätze des ESMAD sind darauf angelegt mit äußerster Brutalität Proteste zu zerschlagen. Sie sind hoch effektiv und gewalttätig. Immer wieder kommt es bei Einsätzen zu Schwerverletzten. Am 1. Mai 2004 wurde ein Demonsstrationszug an der Plaza Bolivar angekommen von Armeeinheiten und regulärer Polizei eingekesselt. Die ESMAD prügelten daraufhin von allen Seiten auf die DemonstrantInnen ein, wogegen sich zahlreiche Jugendliche zur Wehr setzten. Mehere dutzend Verletzte waren das Ergebnis. Im Zuge der ersten Mai Proteste tötete das ESMAD damals auch einen
Studenten.

von kolumbien_kampagne_berlin

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