Kampagne gegen Coca Cola -

Erneute Morddrohungen gegen die kolumbianische Gewerkschaft Sinaltrainal

Die kolumbianische Ernährungsmittelgewerkschaft Sinaltrainal, Initiator
der weltweiten Kampagne gegen Coca Cola wegen Verletzung von
Menschenrechten, sieht sich erneut mit Morddrohungen gegen ihre Mitglieder
konfrontiert:

Plutarco Vargas Roldan, Mitglied Sinaltrainals in Bogota und Arbeiter bei
Coca Cola erhielt am 4. Februar 2006 einen Brief in dem sein Leben und das
seiner Familie bedroht werden.
Die Morddrohung steht im Kontext der Kampagne gegen Coca Cola und einer
von Sinaltrainal in den USA eingereichte Klage gegen das Unternehmen wegen
Menschen- und Arbeitsrechtsverletzung. Innerhalb der letzten Jahre wurden
7 bei Coca Cola aktive Mitglieder Sinaltrainals ermordet.
Die Kampagne hat in den letzten Monaten weltweit vermehrt Unterstützung
und Aufmerksamkeit bekommen da sich mehrere us-amerikanische Universitäten
dem Boykott Coca Colas angeschlossen haben. Auch die Gemeinde Turin
entschloss zur Unterstützung der Kampagne gegen Coca Cola (Coca Cola ist
einer der Hauptsponsoren der olympischen Winterspiele) und der olympische
Fackellauf wird in ganz Italien von Protesten gegen das Unternehmen
begleitet.
Coca Cola Atlanta reagierte inzwischen mit einer Stellungsnahme auf den
Druck der Kampagne. In Kolumbien legt das Unternehmen seit einigen Wochen
Unterlagen aus, in denen per Unterschrift von den ArbeiterInnen bestätigt
werden soll, das Unternehmen verletze keine Menschenrechte. Gleichzeitig
verteilt Coca Cola in den Abfüllanlagen Flyer in denen die AktivistInnen
der Kampagne der „Verunglimpfung des Unternehmens“ beschuldigt werden.
In Deutschland hat die Gewerkschaft Ver.di bereits im Herbst 2003 auf
ihrer Bundeskonferenz einen Boykott von Produkten der Coca-Cola Company
beschlossen. "Ver.di ist entsetzt über die Vorgehensweise der
kolumbianischen Coca-Cola-Tochter Panamco und wird aufgrund dessen in
Zukunft keine Getränke der Coca-Cola-Company mehr einkaufen. Im Klartext
heißt das, dass sich alle Bezirke selbstverständlich verpflichtet fühlen,
bei Veranstaltungen, Sitzungen etc. bewusst Getränke der Coca-Cola Company
zu meiden." In Deutschland ist Coca Cola Hauptsponsor der WM und wir
möchten in diesem Zusammanhang dazu aufrufen während der WM verstärkt über
die Politik Coca Colas zu informieren und Aktionen zur Unterstützung der
Gewerkschafter durchzuführen.

kolumbienkampagne berlin.