2020

...war auch für uns nicht leicht. Dennoch haben wir viel gelernt und viel erreicht. Die FAU Koblenz blickt zurück auf das vergangene Jahr.

In diesem Jahr haben wir unseren ersten Arbeitskampf abgeschlossen – Einem Genossen, der im Gastrobereich arbeitete, wurde Lohn sowie sein Werkzeug vorenthalten. Der Chef hat ganz schön dumm geschaut, als wir plötzlich bei ihm im Büro standen.

Eine Einigung wurde dannfauko-1.png erzielt, auch wenn es sich etwas gezogen hat, bis alles geklärt war. Heute wissen wir, wir hätten noch mehr rausholen können, trotzdem war das ein schöner Erfolg. Mehr dazu: https://koblenz.fau.org/2019/12/14/lohneintreibung-in-koblenzer-gastronomie/

Wir haben außerdem eine tolle Broschüre zum Thema „Gegenseitige Hilfe“ verfasst und gedruckt. In digitaler Form kann man sie hier lesen: https://koblenz.fau.org/2020/03/01/gegenseitige-hilfe/

Gegenseitige Hilfe haben wir auch selbst praktiziert – es wurden u. a. Laptops repariert und verschenkt, Renovierungsarbeiten erledigt, Fahrräder repariert, Reifen gewechselt, bei Umzügen geholfen und viel mehr! fauko-3.png

Wir waren natürlich auch demonstrieren – etwa am Frauenkampftag (8. März).

fauko-4.pngDer erste Mai als Kampftag der Arbeiterklasse ist für uns ein wichtiges Datum! Da wir wegen der Pandemie nicht auf die Straßen gehen konnten, haben wir mit den Genoss:innen aus Siegen eine virtuelle Demo gemacht. Hier gibts mehr dazu: https://koblenz.fau.org/2020/05/01/asy-koblenz-am-1-mai-2020/

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Wir haben hierbei auch an die Geschichte dieses Tages erinnert: An den Kampf um den 8-Stunden-Tag und die Anarchisten, die damals ihr Leben dafür geben mussten.

Wir haben dieses Jahr diverse Spendenkampagnen unterstützt, etwa zugunsten der Streikkasse der CNT Valencia oder des No Border Kitchens auf Lesvos. Andere Linke Gruppen profitierten hierbei von unserer Infrastruktur.

fauko-6.pngWir haben auch selbst Geld gesammelt – die Proteste, die durch den Mord an George Floyd ausgelöst wurden, haben uns beeindruckt. In diesem Zusammenhang haben wir beschlossen, die Gefangengenwerkschaft Oakland Abolition & Solidarity zu unterstützen.fauko-7.png

Damit wollten wir antirassistische Organisationen vor Ort unterstützen und zugleich darauf aufmerksam machen, dass die Polizei und der Knast Teil desselben rassistischen Systems sind. Hier könnt ihr den Aufruf nachlesen: koblenz.fau.org/blm-soli/

Unsere Genoss:innen aus Siegen, die formal zur FAU Koblenz gehören, haben sich ebenfalls gegen Rassismus engagiert, im konkreten Fall gegen ein Ladenlokal der Nazipartei III. Weg in ihrer Stadt.

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Hier auf Twitter hatten wir ein bisschen Spaß mit dem Monumentefetisch der spießigen Preußenstadt Koblenz:fauko-9.png

Der Anarchosyndikalismus ist auch eine revolutionäre Kulturbewegung. Doch wie können wir die herrschenden Klassen auch kulturell enteignen? In einer symbolischen Sprengung der „Germania“ bei Rüdesheim haben wir eine Antwort darauf gesucht.

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Wir haben dieses reaktionäre Monument hierbei umgewidmet und zu einem Denkmal unserer eigenen Geschichte als Anarchist:innen gemacht. Mehr dazu und was das Denkmal mit Anarchismus zu tun hat kann man hier nachlesen: https://koblenz.fau.org/2020/07/20/ausflug-am-12-07-2020-zum-niederwalddenkmal/

Wir waren dieses Jahr besonders viel wandern, was eine schöne Gelegenheit war, Genoss:innen aus anderen Regionen wie dem Siegerland oder dem Saarland kennenzulernen. Eine emanzipatorische Freizeitkultur ist für uns ein politisches Programm.

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Wir haben uns selbstverständlich auch fortgebildet, etwa zu Themen wie Organizing, Arbeitsrecht, Datenschutz... 

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Und es zählen für uns auch die kleinen Dinge: Die entspannten Treffen im Freien, etwa auf den Rheinwiesen und als dies nicht mehr ging die virtuellen Spieleabende im Voicechat.

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Eine weiteres Highlight war, als und Freund:innen und Mitglieder der FAU Koblenz in einer Soli-Tattoo-Aktion Geld für politische Gefangene bzw. das @abc_dresden gesammelt haben! Hier einige der Resultate:

Zu unserem emanzipatorischen Freizeitprogramm gehörte unser Wanderseminar zur Geschichte von Anarchismus und Syndikalismus in Deutschland – die Veranstaltung wurde gut sehr besucht, weitere Wanderseminare sind in Planung.

Hier findet ihr eine kleine Zusammenfassung zum Wanderseminar: https://koblenz.fau.org/2020/10/04/anarchismus-und-syndikalismus-in-der-gewerkschaftsbewegung-deutschlands/

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Eine weitere Kampagne, die wir gemeinsam mit der @FAUBonn auf social-media unterstützt haben, ist die internationale Kampagne zur Wiedereinstellung des Gewerkschafters Richie Venton.

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Weil er in der Pandemie Schutzmaßnahmen eingefordert hat, wurde er von IKEA gekündigt. Nach massivem Protest, musste die Kündigung schließlich zurück genommen werden!

Wir haben für social media Bilder mit IKEA-Möbeln gemacht, die über Richies Kündigung traurig waren ;) Auf der Seite findet ihr noch mehr: https://koblenz.fau.org/2020/11/18/reinstate-richie-venton

International haben uns außerdem an der Kampagne gegen #DragonSweater beteiligt und von Union-Busting betroffene Textilarbeiter:Innen in Bangladesch unterstützt – finanziell und mit Flugblattaktionen.

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Das neue Jahr hat gerade erst begonnen, aber es steht schon viel an – aktuell beraten wir uns mit Mitgliedern der FAU Bonn, um einen Kollektivbetrieb zu unterstützen und organisieren Hilfe für einen Genossen, der, weil er sich antifaschistisch geäußert hat, von Repression betroffen ist.