Ein erster Erfolg vor Gericht: Arbeitern der Mall of Berlin Lohn zugesprochen

FAU Berlin

Seit sechs Monaten unterstützt die FAU Berlin rumänische Arbeiter, die auf der Baustelle der "Mall of Berlin" um ihren Lohn geprellt wurden, ihre Unterkunft verloren und sich nicht kampflos geschlagen geben wollten. Tägliche Proteste in der Vorweihnachtszeit, Mailkampagnen und die prominente Berichterstattung in den Berliner Medien haben die Verantwortlichen nicht zum Einlenken bewegt. Am Freitag hat das Arbeitsgericht Berlin zwei Versäumnisurteile gefällt, denn das beklagte Subunternehmen ist nicht einmal zum Gerichtstermin erschienen. Weitere Verfahren sind für die kommenden Wochen terminiert.

Demo vor der Mall of Berlin: 25. April, 12 Uhr

Pressemitteilung der FAU Berlin

Mall of Shame – Zwischensieg bei Klagen
Erste Löhne durch Versäumnisurteil in Aussicht. Basisgewerkschaft sieht sich bestätigt.

Am heutigen Freitag, den 10. April, wurden vor dem Arbeitsgericht Berlin die Klagen von zwei Bauarbeitern der Mall of Berlin verhandelt, die dort um ihren Lohn betrogen wurden. Da das dubiose Subunternehmen „openmallmaster GmbH“ bei der Güteverhandlung nicht anwesend war, sprach der Richter auf Antrag des Anwalts ein Versäumnisurteil aus. Sollte binnen einer Woche dagegen kein Widerspruch erfolgen, wird das Urteil rechtskräftig.

„Wir fühlen uns bestätigt“, kommentiert Stefan Kuhnt, ein Sprecher der Arbeitsgruppe „Mall of Shame“ in der Freien ArbeiterInnen-Union Berlin den Tag. „Heute zeigte sich einmal mehr, auf was für zwielichtige Klitschen Andreas Fettchenhauer mit seiner FCL seinerzeit setzte. Bis heute haben wir von dieser angeblichen Firma kein seriöses Lebenszeichen gesehen.“ Die Basisgewerkschaft protestierte in der Vergangenheit immer wieder gegen die mittlerweile insolvente ex-Generalübernehmerin Fettchenhauer Controlling & Logistics GmbH und ihren Geschäftsführer Andreas Fettchenhauer sowie gegen Mall-Investor Harald Huth.

Kritisch bemerkt die Basisgewerkschaft die teilweise geglückten Versuche des DGB die Klagen und den Protest für sich zu reklamieren. Die FAU Berlin kritisierte schon im Dezember 2014 den DGB für solche Versuche und der Unterschlagung der FAU Berlin, die alleinig die Arbeiter mit ihrer Kanzlei vor das Arbeitsgericht begleitete und die Klagen logistisch ermöglichte und mit vorbereitete. Auch die Proteste wurden alleine durch die FAU Berlin und UnterstützerInnen organisiert. „Peinlich, dass der DGB das nötig hat. Eine Solidarisierung statt einer Okkupierung hätten wir sehr begrüßt“, bewertet Kuhnt diesen Umstand.

Die nächsten Güteverhandlungen gegen die openmallmaster GmbH aus Frankfurt und die Metatec-Fundus GmbH aus Berlin stehen am 14. und 20. April an.

Berlin den 10.04.2015

Hintergründe und aktuelle Berichte

...auf der Sonderseite der FAU Berlin ...und im Tagesspiegel.