Geschichte wird gemacht, ab jetzt von unten!

Demo am 1. Mai 2012 Dresden

Gestern veröffentlichte das Allgemeine Syndikat Dresden seinen Aufruf für eine Demonstration am 1. Mai. Darin werden Forderungen aufgegriffen, die schon letztes Jahr im September bei einer Demonstration gestellt wurden, diese wurde jedoch durch die Polizei verhindert.
Das Syndikat bittet darum bei der Bewerbung zu unterstützen und stellt deshalb Flyer und Plakate zum selber ausdrucken und verteilen bereit. Desweiteren werden Teilnehmer*innen aufgerufen die Demo selbst durch Transparente und kreative Ideen zu bereichern.

Im Gegensatz zu den üblichen Dresdner Demos, soll dieses mal in Pieschen und damit in einem der prekarisierten Wohnviertel protestiert werden. Da es sich um eine libertäre Demonstration handelt, ist Werbung von Staaten, Parteien und parteinahen Organisationen nicht erwünscht.

Materialien und Aufruf

Flyer zum selber drucken

Plakat zum selber drucken

Aufruf

Am 1. Mai möchten wir gegen den täglichen Terror des ungerechten Wirtschaftssystems demonstrieren und gleichzeitig greifbare Alternativen und die möglichen Wege zu einer freien, solidarischen Gesellschaft thematisieren. Dazu treffen wir uns um 16 Uhr am Neustädter Bahnhof zur libertären 1.-Mai-Demo in Dresden Für Interessierte gibt es außerdem ein Vorbereitungstreffen zum gemeinsamen Transpi-Malen am 28.04. ab 17 Uhr im AZ Conni (Rudolf-Leonhard-Str. 39, Dresden) und ein Auswertungstreffen nach Abschluss der Demo am 01.05. im Lokal “Trotzdem” (Alaunstraße 81, Dresden).

Unter einer zerberstenden Wirtschaft und einem politischen System, welches Tag für Tag nur den unzureichenden Ist-Zustand festzementiert, leiden wir alle – täglich. Mit unserer Demonstration wollen wir unserer Unzufriedenheit über Ämterwillkür, Überstunden, Niedriglöhne, teure Mieten, Polizeiwillkür, Sozialabbau uvm. Ausdruck verleihen.

Das Jahr 2011 hat gezeigt, dass immer größere Teile der Weltbevölkerung die globale Prekarisierung nicht mehr widerstandslos hinnehmen wollen, nicht mehr bereit sind, den kränkelnden Kapitalismus mit ihrem Blut, Schweiß und Tränen am Leben zu erhalten. Oft bleibt dieser Protest noch in der dumpfen, unbestimmten Ablehnung verhaftet oder äußert sich in scheinbar ziellosen Aufständen, wie dem der im August 2011 Großbritannien erfasste.

Wir wollen mit unserer Demonstration in der Gesellschaft Maßnahmen einfordern, um eine bessere Grundlage für selbstbestimmte und soziale Politik zu schaffen. Unsere Forderungen lauten:

Fördern: Selbstverwaltete Kollektivbetriebe, Hausgenossenschaften, Versorgungsgemeinschaften, Soziale Zentren, alternative Bildung

Stoppen: Sozialabbau, Prestige-Bauprojekte, Privatisierung, Altbau-Abriss, Grünflächenvernichtung, Strafverfolgung von sogenannten “wilden” und politischen Streiks, Verfolgung der antiparlamentarischen Opposition

Übergeben: leerstehende Häuser und Flächen, für soziale Wohngenossenschaften, Nachbarschaftszentren, Gemeinschaftsgärten und Naherholungszonen in Selbstverwaltung der NutzerInnen

Im Gegensatz zu den Protesten der „Wir-sind-mehr-wert!“-Kampagne in Sachsen, sehen wir die Gründe für die aktuelle Armut – ob global oder lokal – nicht in einer Verteilung des Staatshaushalts begründet. Der Grund für Armut, Überarbeitung und einem Mangel an sozialen und kulturellen Einrichtungen liegt in einer Wirtschaftsweise, die sich nicht nach den Bedürfnissen von Produzierenden und Konsumierenden richtet, sondern nach den Bedürfnissen des Absatzmarktes.

Während die Chefs sich ihren privaten Reichtum noch mit dem Verkauf unserer Arbeit finanzieren, während die Ämter uns drangsalieren, die Polizei uns wegjagt oder unsere Wohnungen durchsucht, die Vermietung und das Stadtplanungsamt uns sagen, wie unsere Wohnung unser Haus und unser Stadtteil aussehen sollen und während Arbeitslosengeld/Niedriglohn und Netto bestimmen, welchen Scheiß wir essen sollen; Ja während wir uns als Lohnabhängige noch immer wieder entsolidarisieren oder es nicht wagen uns mit Verweigerung und Sabotage gegen die herrschenden Sachzwänge zu stellen, spüren wir schon den frischer werdenden Wind des globalen Aufstands. Wir werden alles tun, diese Brise der Revolte zum Sturm zu machen.

Wir plädieren für Selbstorganisation auf der Grundlage der Gleichberechtigung aller Beteiligten. Organisationen und Kommunikationsplattformen müssen geschaffen werden um eine technisierte, globale Wirtschaft ohne Geld, Chefs und Staaten zu schaffen, um die Gestaltung und Nutzung von Häusern, Projekten, Stadtteilen und Gemeinden gemeinsam an der Basis bestimmen zu können.

Wir fordern Reichtum für alle. Unter Einbeziehung der technischen und ökologischen Möglichkeiten wollen wir über unsere Arbeit und Nichtarbeit, sowie über alle anderen Bereiche unseres Lebens selbst bestimmen. Dazu müssen wir uns kennenlernen, den Respekt vor Staat und Wirtschaft endlich verlieren. Netzwerke schaffen, mit denen es uns möglich wird unsere Mitarbeit an diesem falschen Spiel zu verweigern. Deswegen, auch nach der Demo:

Organisiert euch zur Abstimmung und Durchsetzung eurer Interessen im Stadtteil, in der Schule, auf dem Amt und im Betrieb!

Macht den politischen Generalstreik möglich!