Die Ökonomie des Sports als soziales Kampffeld

Am Fr., 22. Juli 2011, 20.00 Uhr
Im FAU-Lokal, Lottumstr. 11 (Berlin-P´Berg)
Nahe U2 Rosa-Luxemburg-Platz


Eine Diskussionsveranstaltung über Professionalisierung und Kommerzialisierung im Sport | Sport als Industrie und Wirtschaftsfaktor | Arbeitsbedingungen und ökonomische Zwänge | Soziale und ökonomische Auswirkungen von Sportevents | Geschlechterfragen in der Sportökonomie …

Es informieren und diskutieren:
• Gerd Dembowski (Bündnis aktiver Fußballfans)
• Petra Rost (GenderKompetenzZentrum Berlin)
• Wilfried Schwetz (Diplom-Sozialwirt und Gewerkschaftsberater)
• N.N. (Roter Stern Leipzig; angefragt).

Release der neuen Direkten Aktion mit dem Schwerpunktthema Sport und Ökonomie.

Sport, v.a. der Fußball, ist längst nicht mehr die „schönste Nebensache der Welt“, sondern steht im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Denn mittlerweile geht es hier um einen Wirtschaftsfaktor, an dem weder Politik noch Medien vorbeikommen. Im Sport werden Millionen und Milliarden umgesetzt, ganze Wirtschafszweige bewegen sich in seinem Fahrwasser. Die Durchökonomisierung des Sports bringt es mit sich, dass zunehmend Bereiche kommerzialisiert und professionalisiert werden. Diese Entwicklung wird auch bewusst forciert, wie etwa das Beispiel des Frauenfußballs zeigt: die zurzeit stattfindende WM soll genutzt werden, um endlich dessen finanziellen und medialen Durchbruch zu erzwingen. Ob diese Entwicklung überhaupt wünschenswert ist, wird kaum gefragt.

Dabei nimmt die Kommerzialisierung des Sports zuweilen groteske Züge an, die so manchen eingefleischten Sportfan aus dem Stadion treiben. Zugleich wurde mit der breitflächigen Professionalisierung eine sonderliche Berufsgruppe geschaffen: die BerufssportlerInnen. Entgegen der allgemeinen Wahrnehmung befinden sich auch diese häufig in schwierigen sozialen Situationen. Darauf verweist allein schon die Existenz von Gewerkschaften auch in diesem Bereich. Nicht alle von ihnen sind hochdotierte Stars, und die Tatsache, dass gerade Spieler fast schon wie Stücke auf dem Markt gehandelt werden, verweist auf eine höchst fragwürdige Ausformung von Lohnarbeit. Nicht zuletzt vermag der Sport auch soziale Verwüstungen anzurichten. Insbesondere die Mega-Sport-Events bringen häufig weitreichende soziale und ökologische Folgen mit sich.

Wie blicken Fans auf diese Entwicklung im Sport und welche Alternativen sehen sie zu diesem überwältigenden Trend? Wie weit reichen die ökonomischen Zwänge in der Sportwelt und welche wirtschaftliche Bedeutung hat der Sport in der Unterhaltungsgesellschaft? Wie sind die sportlichen Akteure sozial und ökonomisch zu verorten und welche Interessenskonflikte entwickeln sich in der Sportökonomie? Welche sozialen Auswirkungen haben die Megasportevents und welche kritischen Ansätze gibt es? Und welche geschlechtertheoretischen Perspektiven ergeben sich auf die Professionalisierung und Vermarktung insbes. im Frauensport?