Solidarität mit griechischer LehrerIn!

Die Schulbehörde Griechenlands verhängte eine Disziplinarstrafe (Abzug von 20 Tageslöhnen) gegen die Physiklehrerin Franzeska Romanou, weil diese sich weigerte, ihre Schüler und Schülerinnen auf die Militärparade am 25. März (Nationalfeiertag) in Athen vorzubereiten und zu begleiten.
Diese unannehmbare Entscheidung stellt einen weiteren provozierenden Angriff des Staates auf gesellschaftliche und gewerkschaftliche Rechte dar. ...

Gleichzeitig festigt sie die nicht hinzunehmende Institution, der Schüler- und Militärparaden, welche von den faschistischen Feiern der 30er Jahre inspiriert sind. Wir halten das Festhalten an dieser Tradition für pädagogisch schlecht, da sie Kinder und Jugendliche zu Militarismus, Nationalismus und autoritärer Disziplin erzieht, anstatt ihren kritischen Geist, Solidarität und Völkerfreundschaft zu fördern.

Wir drücken hiermit unsere Solidarität mit Franzeska Romanou aus und fordern die sofortige Rücknahme der gegen sie verhängten Disziplinarstrafe und die unverzügliche Überweisung ihres Lohnes.
Ebenfalls fordern wir Abschaffung der unwürdigen Schüler- und Militärparaden, welche die Menschheit in ihre dunkelsten Epochen zurückversetzt und Kinder und Jugendliche mit dem Gift von Nationalismus und Militarismus durchtränkt.

Bis zur endgültigen Abschaffung dieser anti-emanzipatorischen Institution muss die Teilnahme von SchülerInnen und LehrerInnen absolut freiwillig sein.

Wir rufen die Gewerkschaften und Spartenvereinigungen im Erziehungssektor zur Mobilisierung gegen solche unpädagogischen, arbeitnehmerfeindlichen und nationalistischen Praktiken auf.

- Kein Nationalismus und Militarismus in der Ausbildung

- Gegen die Kriminalisierung von Lehrern und Lehrerinnen, die sich solchen Praktiken
widersetzen.

- Sofortige Rücknahme der Disziplinarstrafe gegen Franzeska Romanou.

- Unverzügliche Überweisung Ihrer ausstehenden Löhne.

Update: Wie ein Mitglied der ESE im Mai 2005 berichtete, konnte die Rücknahme der Disziplinarstrafe nicht erwirkt werden. Um der Kollegin die finanzielle Last jedoch nicht allein aufzubürden, sammelte die ESE im Geiste der gegenseitigen Hilfe Geld, um den Lohnabzug auszugleichen. Denn: Ein Angriff auf Eine/n, ist ein Angriff auf Alle!