SyndiKal 2011 ist eingetroffen

Besser hätte des Timing kaum sein können. Wenige Stunden vor Beginn der 1. Libertären Medienmesse ist wurde beim Syndikat-A Medienvertrieb in Moers der druckfrische SyndiKal 2011 angeliefert. Die Messe-BesucherInnen werden somit die ersten sein, die den kleinen kollektiven schwarz-roten Organisator zu Gesicht bekommen, der mittlerweile im 5. Jahr erscheint und sich steigender Beliebtheit erfreut. Der SyndiKal 2010 war bereits nach wenigen Wochen ausverkauft.

Aus dem Inhalt

Während der Kalender ausgeliefert wird, tönen aus Radio und TV die Triumphmeldungen von der Produktionsfront. Die Wirtschaft boomt, jubelt die Presse. Besonders einfältige Gemüter in den Redaktionen der Gülle-TV-Stationen spekulieren sogar schon wieder über »Vollbeschäftigung«. Hauptsache gute Stimmung machen, damit die Werbekunden wieder zuversichtlich buchen!

Ein ideologisch ungetrübter Blick auf die Realität fördert hingegen völlig anderes zu Tage. Für den Herbst steht das bislang größte Streichkonzert zur Rettung des real existierenden Kapitalismus an. Und die Bundesanstalt für Arbeit musste gerade zugeben, dass mittlerweile jede dritte bei ihr geführte offene Stelle ein Job beim Sklavenhändler ist. Grund genug, im Kalender einen ausführlichen Blick auf die Kampagne »Bundeswehr kein Beruf« ist. Vor 90 Jahren war eine bewegte und wichtige Zeit, in der viele Würfel gefallen sind. Für den SyndiKal 2011 Anlass, den LeserInnen den Matrosenaufstand von Kronstadt und die brutale Niederschlagung der Streikbewegung in Patagonien in Erinnerung zu rufen. Streiks gibt es immer noch, manchmal sogar in der angeblich so ruhigen Schweiz. Rainer Thomann berichtet von dort über den Arbeitskampf bei Karton Deisswil. Vor wenigen Wochen wurde höchstrichterlich die sogenannte »Tarifeinheit« kassiert, die seit Jahrzehnten den DGB-Gewerkschaften ein Quasi-Monopol und den Bossen weitgehende Ruhe in den Betrieben garantiert. Das Urteil war noch nicht ausgesprochen, als schon Bosse, DGB, Linkspartei und SPD unisono und lauthals nach der gesetzlichen Verankerung eines neuen Tarifmonopols schrien. Im Beitrag »Organizing – Fluch oder Segen« wird der Frage nachgegangen, was Organizing eigentlich bedeutet und wie es bei einigen DGB-Gewerkschaften zum Einsatz kommt. Mit Gerd Arntz stellen wir euch einen Künstler vor, für den Kunst und Klassenkampf keine Widersprüche waren. Die eine oder andere heilige Kuh wird bei der Vorstellung des demnächst in deutscher Sprache erscheinenden Buches »Workers against work« geschlachtet. Und auch die Frage nach einer emanzipatorischen Kritik an antimuslimischem
Rassismus und Islamismus
sorgt hoffentlich für Diskussionen. Und auch sonst gibt es im SyndiKal wieder vieles zu entdecken. Und natürlich wie im letzten Jahr auch schon einen kleinen Gimmick.

Wie drankommen?

Die BesucherInnen der 1. Libertären Medienmesse bekommen den Kalender direkt am Stand des Verlages Syndikat-A Medienvertrieb, der den SyndiKal 2011 herausgibt. Dort können auch größere Mengen zum Wiederverkauf und Weitervertrieb mitgenommen werden. Und es gibt vielleicht die Gelegenheit zum Plausch mit dem einen oder der anderen der KalendermacherInnen. Wer das Pech hat, es nicht nach Oberhausen zu schaffen, kann den SyndiKal 2011 entweder direkt bei Syndikat-A bestellen oder bekommt ihn bei gut sotierten Buchvertrieben sowie Buch- und Infoläden.