Soliaktionen für entlassene CNT-Leiharbeitskollegin

Am 9. April fanden in u.a. in Bonn und Frankfurt/Main Proteste vor Filialen des Leiharbeits-Konzerns „usg people group“ statt. Bei den Aktionen ging es um die Unterstützung einer Genossin der spanischen CNT in Zaragoza, die von der dortigen Konzernfiliale, der Firma „start people“, vor die Tür gesetzt worden war, weil sie sich für ihre elementarsten Rechte als Arbeiterin eingesetzt hatte. Zu den Aktionen aufgerufen hatten lokale Gruppen der FAU und der ASJ im Rahmen eines Aktionstages der IAA.

Hintergrund

In November lezten Jahres hat die Zeitarbeitsfirma „Start People“ ihren Arbeitern bei „Qualytel“ mitgeteilt, dass sie ihnen aufund eines Fehlers im Arbeitsvertrag zu viel bezahlt hätte. Im Vertrag war ein Stundenlohn von 7,99 Euro vereinbart.

Mehrere ArbeiterInnen, die sich an die anarcho-syndikalistische Gewerkschaft CNT gewandt hatten, weigerten sich, eine vorbereitete Erklärung zu unterschreiben, in dem sie auf das zu viel bezahlte Geld verzichten und einem auf 7,27 Euro gekürzten Stundenlohn zustimmen sollten. Die CNT forderte die Geschäftsführung von „Start People“ auf, mit ihr über eine Lösung zu sprechen, die Firma antwortete jedoch nicht.

Einem Mitglied der CNT wurde stattdessen der Arbeitsvertrag nicht verlängert, nur weil sie ihre Mindestrechte forderte. Allen anderen ArbeiterInnen, die mit ihr angefangen hatten zu arbeiten, bekamen eine Vertragsverlängerung. In einem Einigungsverfahren erkannte die Firma die Kündigung denn auch als unrechtmäßig an und erklärte sich zur Zahlung einer Abfindung bereit. Die Genossin besteht jedoch auf einer Weiterbeschäftigung. Dies um so mehr, als der Arbeitsvertrag unter dem Vorwand abgeschlossen wurde, es handele sich um einen befristeten Einsatz bei Qualytel, obwohl es in Wirklichkeit um Dauerstellen handelte.

Zur Unterstützung der Forderung fand Ende März in Spanien bereits ein Aktionstag in verschiedenen Städten statt. „Start People“ ist eine der vielen Leiharbeits-Firmen der „usg people group“, einem er größten europäischen Zeitarbeits-Konzerne. Die CNT Zaragoza hatte deshalb für den 9. April um Solidaritätsaktionen in verschiedenen europäischen Ländern gebeten.