Weitere Proteste der FAU Lokalföderation Berlin gegen Entlassungen und Missstände bei der ZIM gGmbH

Am 25.11.2008 protestierte die Berliner FAU (Freie ArbeiterInnen-Union) gegen die Entlassung eines ihrer Mitglieder bei der gemeinnützigen Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft mbH ZIM in Berlin-Reinickendorf. 20 Aktivistinnen und Aktivisten versammelten sich vor dem Arbeitslosencafé der ZIM in der Antonienstrasse 68, um mit Flugblättern und Redebeiträgen die Wiedereinstellung ihres Kollegen zu fordern.

Die Geschäftsführung der ZIM zeigt sich weiterhin unnachgiebig und kommentiert die Vorwürfe nicht. Gegenüber dem Jobcenter und der Presse ließ die ZIM allerdings verlautbaren, dass die von der FAU kritisierten Sachverhalte nicht der Kündigungsgrund von Oliver W. gewesen seien, und berief sich auf das Recht, in der Probezeit ohne Angabe von Gründen ihren Mitarbeitern kündigen zu können.

Nach Informationen, die der FAU Berlin vorliegen, hat die ZIM gGbmH direkt am vergangenen Montag, den 24.11.2008, eine (ebenfalls in der Probezeit ausgesprochene) willkürliche Kündigung gegen eine Kollegin sowie Abmahnungen gegen andere unbequeme Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurückgezogen. Dass es sich hierbei um den Versuch handelt, die aktuelle Lage in der ZIM nicht allzu sehr aus dem Ruder laufen zu lassen, ist offensichtlich.

Lars Röhm von der FAU Berlin gab hierzu bekannt: "Es zeigt sich eindeutig, dass bei der ZIM gGmbH mit zweierlei Maß gemessen wird: Um eine aktive Solidarisierung mit einem gewerkschaftlich organisierten Kollegen zu unterbinden, werden Repressalien gegen andere selbstbewusste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt. Abgesehen davon, dass die ZIM hierdurch die Willkür ihres Handelns offenlegt, verstärkt sich der Eindruck, dass unter dem Deckmantel der Gemeinnützigkeit lediglich Geschäfte mit Arbeitslosen, 1-Euro-Jobbern und ABM-Kräften gemacht werden sollen, indem ihre nahezu rechtlose Situation ausgenutzt wird."

Sollte sich die Geschäftsleitung der ZIM gGmbH gedacht haben, sich mit den
einen durch Zuckerbrot versöhnen und sich gleichzeitig Gewerkschaftsmitglieder mit der Peitsche vom Leib halten zu können, irrt sie.

Die FAU Berlin gibt dazu folgendes bekannt:

1. Die FAU Berlin hält bedingungslos an der Forderung nach Rücknahme der Kündigung gegen unser Mitglied Oliver W. fest.

2. Die FAU Berlin hält bedingungslos an der Forderung nach Verbesserung des Arbeitsmaterials in den Werkstätten der ZIM fest.

3. Die FAU Berlin wird sich mit aller Macht für eine würde- und respektvolle Behandlung von Arbeitslosen, sog. 1-Euro-Jobbern und ABM-Kräften einsetzten. Gleichzeitig bekräftigt die FAU Berlin ihre generelle Ablehnung jedweder Zwangsmaßnahmen zur angeblichen Wiedereingliederung und Qualifizierung, die letztlich nur der Gängelung, dem Lohndumping und der Geschäftemacherei mit dem Elend anderer dienen.

4. Die FAU Berlin kündigt hiermit an, so lange alle ihr zur Verfügung stehenden gewerkschaftlichen Mittel auszuschöpfen, bis die oben genannten Forderungen erfüllt sind.


Berlin, den 01.12.2008

Lokalföderation der FAU Berlin

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