Wenn Schüler_innen streiken...

Bundesweiter Schulstreik am 12. November

100.000 ist eine beachtliche Zahl. 100.000 Schüler_innen, Studierende und Solidarische streikten am Mittwoch in ganz Deutschland in über 30 Städten gegen die miserable Bildungssituation in den Ländern. Allein in Braunschweig streikten 10.000, in Berlin, Stuttgart und Hannover jeweils um die 8000 nur um einmal die größten zu nennen.

Die Schüler_innen haben sich damit mit ihren Forderungen wenigstens an einem Tag das Gehör verschafft. Kleinere Klassen, Wiedereinführung der Lehrmittelfreiheit, Abschaffung der Studiengebühren und des „TurboAbiturs“, Lehrer_innen-Neueinstellungen und die Möglichkeit außerhalb der Schule ein eigenes Leben mit Freizeit zu führen.

Dies stieß wie in Berlin die letzten 3 Jahre zuvor (Berlin war hier der Beginn der Schulstreikbewegung) nicht nur auf offene, sondern vor allem auf taube Ohren. Überall wurde den Schüler_inner nahegelegt, sich doch in ihrer Freizeit für ihre Anliegen zu engagieren (es ist ein gewisser Zynismus in dieser Aussage zu bemerken). Behörden verfassten Drohschreiben und ein immanenter Druck wurde auf die Schüler_innen ausgeübt, bei gleichzeitigem geheuchelten Verständnis. Doch allein die Panik der Leitenden und Herrschenden zeigt um was es ihnen ging. Solange die Schüler_innen für ihre Anliegen brav und nach der Schule demonstrieren ist alles o.k. und sozial verträglich. Aber genau damit hätten die Schüler_innen nichts bewirkt. Erst wenn eine Medizin nicht schmeckt, kann sie gesund machen heißt es doch so schön. Und was wäre schmackhafter als ein Streik der nur die Zeit der Streikenden selbst kostet? Eben!

Aus einer libertären Perspektive

Der Schulstreik war und ist bitter nötig. Was jedoch viel wichtiger ist, ist ein anhaltender und solidarischer Protest der Schüler_innen. Angesichts des ständigen Konkurrenzdrucks auch untereinander ist die Solidarität über diesen Tag hinaus gefährdet, wenn man sich nicht ihrer annimmt. Ebenso muss Stellvertreter_innenpolitik entgegengewirkt werden, basisdemokratische Elemente müssen etabliert werden und eine Diskussion über die realen Forderungen an das Schulsystem hinaus muss geführt werden. Die Dynamik dieser Bewegung obliegt derer, die sich ihrer annehmen. Und auch wenn der Charakter ausgelegt werden kann, so muss die Initiative von der Basis kommen!

Für eine solidarisch-libertäre Jugendbewegung!

Ein Aktivist der Jugendvernetzung in der FAU

Die Jugendvernetzung der FAU könnt ihr hier erreichen.

Berichte aus den Städten mit Beteiligung von Aktivist_innen der Jugendvernetzung in der FAU:

Hannover

Studierendendemo am Bildungsaktionstag in Dresden:

Flugblatt der FAU Leipzig