Niedersachsen: Rote Karte für Minister Stratmann

Kein guter Abend für Lutz Stratmann: Am Freitag, 15.12.2006, wollte der niedersächsische Wissenschaftsminister eine Eröffnungsrede auf einer Veranstaltung des Fachbereichs Kunst der Universität Osnabrück halten. Über 100 Studierende fanden sich deshalb vor dem Kunstgebäude ein, um die Veranstaltung vor dem ungebetenen Provokateur zu schützen. Hierzu hatte im Vorfeld das Bildungssyndikat der FAU Osnabrück aufgerufen.

Und tatsächlich wollte es Stratmann trotz polizeilicher Hilfe nicht gelingen, die geschlossenen Ketten der Protestierenden zu durchbrechen, um das Gebäude betreten zu können. Auf sein Angebot einer späteren Diskussion wurde von den Studierenden keinerlei Wert gelegt. Zu gut war ihnen seine Aussage: „500 € sind nicht genug!“ noch in Erinnerung. Nach etwa einer halben Stunde gab der sichtlich entmutigte Minister auf und folgte der freundlichen Empfehlung: „Hau ab!“.

Dies war der gebührende Abschluss einer erfolgreichen und widerständigen Woche. Bereits am Mittwoch (13.12.) kam es nach einer mit 600 StudentInnen sehr gut besuchten Info-Vollversammlung über den geplanten Studiengebührenboykott zu einer spontanen Demonstration mit ca. 500 TeilnehmerInnen. Dank der Hilflosigkeit von Team Grün (bzw. Blau) gelang ein lautstarker Demozug mit mehreren Blockaden.

Der in Osnabrück bereits totgeglaubte Widerstand lebt wieder auf und macht Mut für die heiße Phase des Studiengebührenboykotts – in Osnabrück, Niedersachsen und bundesweit!