Massenverhaftungen streikender Arbeiter im Iran - Spendenaufruf!

Auf Grund eines Streiks der Busfahrer in Teheran wurden über 1000 ArbeiterInnen festgenommen, deren Wohnungen durchsucht und um Hungerstreikende zur Aufgabe zu zwingen, deren Familien als Geisel genommen. Im folgenden der Aufruf der unabhängigen Gewerkschaft Vahed, unser Protestbief und was wir da tun können.

Spendenkonto: FAU Geschäftskommission – Kto. 96 15 22 01 – BLZ 200 100 20
Verwendungszweck “Vahed” nicht vergessen!

An alle Arbeiter der Welt, an alle Gewerkschaften und fortschrittlichen Organisationen: Verurteilt den Angriff auf unseren Streik

Im Namen der 17.000 Arbeiter und Angestellten der Öffentlichen Busbetriebe Teheran, Vahed, teilen wir Euch, allen Arbeiterorganisationen weltweit und allen Menschen, die die Unterdrückung elementarster Rechte der Menschen empört, mit, dass heute am 28.01.2006 unserer flächendeckender Streik mit einem beispiellosen Angriff der Sicherheitskräften der islamischen Republik konfrontiert wurde. Seit gestriger Nacht haben sie unsere Wohnungen gestürmt und sogar unsere kleinen Kinder ins Gefängnis gebracht. Eine Vielzahl von Menschen, deren genaue Zahl uns noch nicht bekannt ist jedoch mit Sicherheit über Hunderte von Menschen umfasst, wurde festgenommen. Viele unsere Kollegen wurden mit Gewalt gezwungen, den Busbetrieb aufzunehmen, viele Fahrer des Militärs eingesetzt, Tausende von Polizeikräften und angehörige des Militärs, uniformiert und in zivil, mobilisiert und gegen uns gehetzt, um unseren Streik zu brechen. Dies ist unsere jetzige Lage.
Und Wofür war der Streik? Für die Freilassung von Herrn Ossanlou und anderer Gewerkschaftsführer, die allesamt ohne irgendeinen Grund und willkürlich im Gefängnis sitzen, für den Abschluss von kollektiven Tarifverträgen, für die Anerkennung unserer Gewerkschaft, für die Lohnerhöhung und für ähnliche Forderungen. Könnt Ihr glauben, dass für solche Forderungen ein erbarmungsloser und allgemeiner Krieg gegen uns, Arbeiter der Öffentlichen Busbetriebe – Vahed, geführt wird?
So hat die islamische Republik gehandelt. Uns bleibt keinen anderen Weg, unseren Kampf noch konsequenter und mit noch mehr Geschlossenheit fortzusetzen. Wir fordern von Euch, unseren Kollegen und Kolleginnen und unseren Schicksalsgefährten weltweit, von Euch, die Ihr Eure Gewerkschaften und Organisationen haben könnt, verurteilt diesen Akt des iranischen Staates. Wir erwarten von Euch, dass Ihr die sofortige und bedingungslose Freilassung von allen Inhaftierten fordert. Fordert die Anerkennung unseres Syndikats und die Erfüllung unserer Forderungen. Wir erwarten, dass Ihr die Niederschlagung unsres Streiks verurteilt und die gerichtliche Verfolgung und Bestrafung aller fordert, die auf unsere Streikreihen gestürmt sind.
Wir danken hier allen Gewerkschaften und Organisationen, die unsere Kämpfe bis jetzt unterstützt haben. Wir haben einen langen und harten Kampf vor uns und bitten ausdrücklich um die Fortsetzung Eurer Unterstützung.

Hochachtungsvoll
Gewerkschaft der Öffentlichen Busbetriebe Teheran und Umgebung (Vahed – Gewerkschaft)

mehr Informationen auf:
http://www.labournet.de/internationales/iran/vahed.html

Solidarität

Um die Busfahrer und ihre Familien zu unterstützen, wollen wir Geld sammeln. Da ein Euro hier im Iran mehr Wert hat, helfen auch kleine Beträge! Das Geld wird dann an eine unabhängige Arbeiterkasse zur Unterstützung von gewerkschaftlichen Aktivitäten im Iran weitergeleitet.

Spendenkonto: FAU Geschäftskommission – Kto. 96 15 22 01 – BLZ 200 100 20 Verwendungszweck “Vahed” nicht vergessen!


Folgendes Solidaritätsschreiben wurde verschickt

Mit diesem Schreiben protestieren wir vehement gegen:

1. Die andauernde Verhaftung des Gewerkschaftsaktivisten der öffentlichen Teheraner Busbetriebes, Mansour Ossanlou!

2. Die Nichtanerkennung der unabhängigen Gewerkschaft der Arbeiter des Busbetriebes „Sherkat e Vahed“ in Teheran!

3. Die brutale Verhaftung von über Tausend Arbeiter und von deren Frauen und Kinder, sowie die Verhaftung derjenigen, die sich mit dem Streik solidarisierten! (Am 22. und 28.12.2005.)

4. Den Einsatz von Tränengas und die Polizeirazzien in den Häusern der Arbeiter!


Wir fordern in Solidarität mit den 17.000 Arbeitern des Teheraner Busbetriebes und ihren Familien:

1. Die sofortigen Freilassung aller Verhafteten!

2. Die Erfüllung der Forderungen der Arbeiter: Ticketverkäufer in den Bussen einzusetzen, Lohnerhöhung, Zahlung von ausstehenden Löhnen, inklusive der Nachzahlung von acht Monatslöhnen für die entlassenen und wieder eingestellten Arbeiter!

Wir werden die Angelegenheit weiterhin genau verfolgen. Falls Sie nicht dafür sorgen, dass die berechtigten Forderungen der Arbeiter des Teheraner Busbetriebes erfüllt werden, werden wir zu allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln greifen, um die Angelegenheit öffentlich bekannt zu machen.