13 Tage Hungerstreik im Kölner Knast

Jose Fernandez Delgado (*) ist am 13.10.2005 im Kölner Knast in Hungerstreik getreten. Er sagte sinngemäß (geschrieben nach einem Besuch im Knast aus der Erinnerung): Ich werde hier wie ein Tier gehalten. Sie haben mich nachts um eins in meiner Zelle in Aachen aus dem Schlaf gerissen und mich in den Transporter gebracht. Sie haben mir nichts erklärt und mir gesagt, ich dürfte nichts von meinen Sachen mitnehmen. Dann haben sie mich in den Knast nach Köln gebracht. In den Hochsicherheitstrakt.

Zurück in die völlige Isolation. Ohne Bücher, ohne Wörterbuch, mit dem ich mich mit den Schließern verständigen kann. Ich bin in den Hungerstreik getreten. Meine persönlichen Sachen, Briefe, Papiere etc. sind mir nicht ausgehändigt worden und ich hatte keine Adressen, an die ich schreiben konnte. Obwohl ich immer noch in U-Haft bin, wollten sie mich in Anstaltskleidung stecken. Dagegen habe ich mich gewehrt und habe dann über Tage hinweg nur nackt nur mit einer Decke in der Zelle gesessen.

Ich war 24 Stunden am Tag in der Zelle. Ich habe nur Papier und Stift, sonst nichts. Nach 7 Tagen habe ich auch das Trinken verweigert. 4 Tage lang. Ich will meine Menschenrechte einfordern. Ich werde hier als Terrorist eingestuft. Der Richter hatte mir schriftlich einen Telefonanruf bei meiner Mutter gestattet, auch den wollten sie mir nicht erlauben.

Sie haben mich in eine Zelle gesteckt, wo sie mich besser überwachen konnten. Ich habe 2 Herzanfälle bekommen, weil meine Verfassung so schlecht war. Dann war ich in der Krankenstation und sie haben alles getestet. Aber sie sind auf keine meiner Forderung eingegangen. Erst am Dienstag habe ich wieder angefangen zu essen und zu trinken. Ich habe viel Gewicht verloren, meine Beine sind total dünn.

Der Besuch fand mit Trennscheibe statt, die eigentlich schon seit Monaten weg war, in Anstaltskleidung, im Hochsicherheitstrakt und sichtlich abgemagert, aber voller Wut. Die Übersetzung seiner schriftlichen Erklärung zum Hungerstreik folgt später.

Er braucht unsere Wut! Ruft an im Kölner Knast und wendet euch an die Anstaltsleitung. Schickt Faxe, Briefe, Emails.
Telefon: 0221 59 730
Telefax: 0221 5973-223
EMail: poststelle@jva-koeln.nrw.de
Web: http://www.jva-koeln.nrw.de

Zuständig ist ebenfalls Richter Nohl am Landgericht Aachen
Richter Nohl
c/o Landgericht
AZ 52 KS 22/04
Postfach
52034 Aachen

Telefon: 0241 543803
Fax: 0241 9425-1407

Er braucht auch unsere Unterstützung. Schreibt an:
Jose Fernandez Delgado
AZ 62 KS 22-04
Landgericht Aachen
Postfach
D-52034 Aachen

Und tut, was euch sonst noch so einfällt.
Der Kampf drinnen braucht den Kampf draußen!

* Jose ist ein spanischer Anarchist und saß über 20 Jahre im spanischen Knast. Er hat an vielen Knastrevolten in Spanien teilgenommen. Am 28.9.2005 wurde er vom Landgericht Aachen zu 14 Jahre Haft in Deutschland verurteilt. Der Fall befindet sich zur Zeit in der Revision.

Mehr Informationen unter: www.escapeintorebellion.info