Antwort auf des Kanzlers Politik: Eine Ohrfeige für Hartz und Agenda

Weil die Bürger die Politik der SPD ablehnen, meint Schröder, es läge nur an der Vermittlung, als verstünden sie Hartz und Agenda nicht. Deswegen ließ die Regierung im vergangenen Dezember auf vielen Bahnhöfen für mehr als eine Millionen Euro Werbebroschüren an Reisende verteilen und in den Städten Litfaßsäulen mit Propagandaplakaten zukleben, als gäbe es in diesem Land keine dringlicheren Sorgen.

Die Proteste der Bevölkerung ignorierten die Politiker. Weil alles gute Zureden nicht half, kam es zu einer klärend ernüchternden Ohrfeige für den Kanzler durch einen 52jährigen arbeitslosen Lehrer. Und weil der Mann aus dem Schwarzwald kommentarlos handelte, herrscht für die Presse Unklarheit über die "Hintergründe". Doch manche Tatsachen sind so offensichtlich, daß die Gründe auf der Hand liegen. Zum andern gehört eine Ohrfeige in den Bereich der Physik und eben nicht in den der Metaphysik. Hier gibt es kein Dahinter, Gründe sind genug.

Metaphysisch wird die Ohrfeige für den Kanzler vielleicht erst dadurch, daß die baden-württembergische SPD und Mannheims SPD-Oberbürgermeister gegen diesen Mann juristisch vorgehen wollen. Der Kanzler mag gelassen auf den Schlag reagiert haben, doch die SPD zeigt sich sehr verletzt. Für den Schwarzwälder hat die Ohrfeige ein Gutes: Einen Tag darauf wurde er von der SPD ausgeschlossen. Denn wo die Grenzen der politischen Auseinandersetzung verlaufen, legt immer noch der Regierungssprecher fest.