Hamburg: DGB bittet die Polizei um Hilfe gegen den Sozialrevolutionären Block!

Der 1. Mai fand in Hamburg unerwartet wenig Zuspruch: lt. Fernsehsender HH1 kamen gerade einmal 2.000 Leute zur Demonstartion des DGB – davon allerdings von Beginn an ca. 350 im sozialrevolutionären Block und sehr viele ausländische KollegInnen und Kollegen im ML-dominierten Internationalen Block.

Die eigenständige Sozialrevolutionäre 1. Mai-Demo fand dann mit annähernd 500 Leuten bei heiter-warmen Wetter ihre Route vom Hauptbahnhof zum Schanzenviertel. Allerdings ließ uns die Bereitschaftspolizei erst abmarschieren, nachdem der DGB „grünes Licht“ gegeben und alle seine Schäfchen den Weg vor das Gewerkschaftshaus am Karl-Legien-Platz gefunden hatten. Wir hatten die polizeiliche Auflage, die DGB’ler nicht mit unserer Agitation zum Mitmarschieren in unserer Demo zu bewegen! So mussten wir fast 10 Minuten warten, bis der Einsatzleiter das „Okay“ über seinen Funk bekam und uns der Weg frei gemacht wurde. So mussten wir den DGB leider ganz allein vor seinem Gewerkschaftshaus (mit all den Leuten des Internationalen Blocks und die Partei-NeugründerInnen) bei Würstchen und Bier lassen.

So starteten wir dann gegen 11.30 Uhr auf unseren langen Marsch durch die Innenstadt, vorbei am Axel-Springer-Verlagsgebäude hinein in nach St. Pauli mit kurzer Abschlußkundgebung vor der Roten Flora gegen 13 Uhr. Kurz darauf war dann geordnet Schluß.

Während der Demonstration wurden Parolen gegen den Sozialabbau, für mehr Bauwagenplätze und gegen die Verelendungspolitik des DGB gerufen, mehrere Reden gehalten und Musik gespielt. Die Stimmung am Kopf des Zuges war recht kämpferisch. Den Abschluß machte eine recht fetzige Rede eines Genossen der Libertären Harburgs.

In Hamburg fanden in den Stadtteilen Bergedorf und Harburg zeitgleich weitere DGB-Kundgebungen statt. In Harburg demonstrierten viele Phönix-Beschäftigte gegen ihre Entlassung nach der Betriebsübernahme durch den Hannoveraner Reifen-Multi Continental (wie der mit seinen mexikanischen Beschäftigten umgeht, kann am 2. Mai um 19.30 auf Arte verfolgt werden).

Wir denunzieren noch einmal ganz deutlich die Haltung des DGB in Hamburg: bereits bei der Sammlung vor der U-Bahnstation Mundsburg holte der verantwortliche DGB-Anmelder einen Polizeiverantwortlichen, um unseren Lautsprecherwagen weiter nach hinten in der Demonstrationsaufstellung zu beordern. Das mussten wir zähneknirschend hinnehmen. Wir erinnern uns noch recht genau an den 1. Mai 1986, als der DGB auf den Internationalen Block und dort speziell auf den Jobber- und Erwerbslosen-Block einprügeln ließ – heute haben diese erbärmlichen Sozialabbau-Begleiter dazu erfreulicherweise keine Kraft mehr.

Die Veranstalter dieser zweiten gemeinsamen Sozialrevolutionären 1. Mai-Demonstartion in Hamburg (FAU-IAA, AG/R, Libertäre Harburgs und Gruppe K+D) veröffentlichten auch in diesem Jahr wieder ihre Texte in Form einer Zeitung.

Zum weiteren Kampf und gemeinsamen Vorgehen gegen die Agenda 2010 und die Hartz-Gesetze veranstalten sie am Donnerstag, dem 13. Mai um 19.00 in der HWP an der Universität eine Diskussionsveranstaltung.

Wir wollen nicht Eure Arbeit, wir wollen nicht Euren Lohn – Wir kämpfen für die Soziale Revolution!

Weitere Infos:

Bilder der Sozialrevolutionären Demo in Hamburg gibt es hier