Berlin: DGB schränkt Gewerkschaftsfreiheit am 1. Mai ein

Auf der Gewerkschaftsdemonstration am 1. Mai in Berlin verhinderte der DGB
als Organisator die Teilnahme der Freien ArbeiterInnen Union (FAU).

An der Ecke Wilhelmstraße/Dorotheenstraße wollten sich ein dutzend
Mitglieder der FAU in die politisch und gewerkschaftlich breit gefächerte Demonstration einreihen. BGS-Beamte verhinderten dies auf Veranlassung der
DGB-Demonstrationsleitung. Jeder Versuch wurde unterbunden und endete mit
einer Einkesselung der FAU-Mitglieder durch die Polizei. Es wurde der FAU
lediglich angeboten, sich am Ende der Demonstration einzureihen. Die FAU
fand zwar einen Weg, sich an anderer Stelle in die Demonstration einzureihen, wurde jedoch wiederum von Polizeikräften umstellt. Dabei blieb sie die einzige Gruppe die auf dieser Demonstration von Polizeikräften begleitet und beobachtet wurde.

Wir protestieren aufs Schärfste gegen diese Einschränkung unseres
gewerkschaftlichen Grundrechtes, am 1. Mai gleichberechtigt teilzunehmen.
Viele KollegInnen und Gruppen (insbesondere attac) zeigten sich
solidarisch mit uns und brachten ebenfalls ihr Unverständnis über dieses
Vorgehen zum Ausdruck. Deshalb gehen wir davon aus, dass ein mit Polizeigewalt durchgesetzter gewerkschaftlicher Monopolanspruch gegenüber kritischen, anders organisierten GewerkschafterInnen auch im DGB und seinen Einzelgewerkschaften – zumindest an der Basis – nicht mehrheitsfähig ist.

Lokalföderation Berlin (FAU-IAA)