Welternährungstag = Anti-Mc Donald's Tag

Es gibt ein Leben nach dem Fastfood:

Am 16. Oktober zum Welternährungstag fand auf dem Karlsplatz/Stachus in München ein schreckliches Ereignis statt. Das Masskotchen "Ronald", der sonst immer so lustige Clown erhängte sich in Mitten der Öffentlichkeit an einem Galgen. In dem öffentlich gemachten Abschiedsbrief beschrieb er seine Situation als hoffnungslos, rief aber alle Hinterbliebenen dennoch kämpferisch zum Boykott der Fastfoodkette auf und für den Kampf um eine herrschaftsfreie Gesellschaft, gegen die Unterdrückung von Mensch und Tier.

Nicht nur das Masskottchen leidet unter dem Großkonzern. Dieses erschütternde Szenario nahmen unter vielen anderen nicht organisierten Leuten, zum Beispiel die FAU München, Robin Haus und Animal Peace zum Anlass und verteilten unter dem Motto "Essen kann auch lecker sein" veganes Essen für alle umsonst, dazu innerhalb und außerhalb der Filliale Informationen zu den großen Problemen die Mc Donald's seiner Umwelt auflastet. Es wurden Alternativen diskutiert.

Mit freundlichem Gesicht lockte der Werbe - Clown Ronald McDonald die Menschen bisher in die Hallen des Schnellfresskonzerns. Dieser nette Gestus täuscht darüber hinweg, dass hier die Verbraucher zu Endlagerstätten der in der Massentierhaltung krank gemachten "Nutz"- Tiere gemacht werden.

Um ein Kilo Fleisch zu produzieren müssen durchschnittlich 10 Kilo Getreide verfüttert werden. Der Fleischkonsum in den Industrieländern steht in unmittelbarem Zusammenhang mit Hunger und Regenwald -Vernichtung in den Ländern, der sogenannten dritten Welt. McDonald’s versucht außerdem systematisch ArbeiterInnenvertretungen zu sabotieren, um die katastrophalen Arbeitsbedingungen, Niedrigstlöhne, miserable Hygienestandards, Schikanen gegen ArbeiterInnen vor allem gegen sozial schwächere und ImmigrantInnen bestehen zu lassen.

Die Mc Donald's Lebensqualität ist gleich Null plus Geschmacksverstärker hoch zehn. "Eigentlich weiß jeder daß Mc Donalds viel zu viel Müll produziert doch die geschickte Werbestrategie macht es möglich, vorhandenes Wissen zu verharmlosen oder leicht vergessen zu machen, so funktioniert industriealisierte Gastronomie und Kapitalismus nicht nur auf diesem Gebiet", sagte ein Aktivist.

Es gab unterschiedlichste Reaktionen aus der Bevölkerung, über ein im Vorbeigehen schnell ausgesprochenes "Gott segne euch !", bis hin zum "Das könnt ihr doch nicht tun, ich liebe Mc Donald's !" Ein vorbeieilender Amerikaner meinte ziemlich schizophren, daß ihm zwar das Essen bei Mc Donald's schmecken würde, er fand aber die Aktion sehr gut. Orginalton: "Yeah, fuck Mc Donald's!

"Das leckere kostenlose Essen ließen sich gleichermaßen jung wie alt gerne als Alternative schmecken. Natürlich gab es Kritik seitens der Polizei wegen der Verletzung von Urheberrechten und zu lauter Musik. Nach 3 1/2 Stunden wurde Hr. Ronald Mc Donald dann schließlich abgehängt und aus dem Blickfeld der geschockten Bevölkerung entfernt.

Quelle: de.indymedia.org 19.10.2003