Nach 70 Jahren wieder ein anarchosyndikalistisches Gewerkschaftslokal in Leipzig

Am 13. Juni eröffnete die FAU Leipzig im Rahmen von "Libelle - Libertäres Zentrum Leipzig" offiziell ihr Gewerkschaftslokal in der Kolonnadenstraße 19, 04109 Leipzig (Haltestelle Westplatz).


Somit gibt es 70 Jahre nachdem die Freie Arbeiter-Union Deutschlands angesichts der Machtübernahme Hitlers ihr Lokal in der Marienstraße 14 aufgegeben hat und in den Untergrund gegangen ist, wieder einen Ort in Leipzig für eine kämpferische gewerkschaftliche Alternative.

Pressemitteilung der "Libelle":


Lust statt Frust - Raus aus den Nischen!


Willkommen bei den Libertären Libellen!


Seit einigen Monaten reift bei einigen Menschen die Idee, eine neue Location zu schaffen, um libertäre Ideen über die etablierte Alternativszene hinaus in die Öffentlichkeit zu tragen. Dieses Projekt wurde deshalb bewußt nicht in den Connewitzer und Plagwitzer Kiezregionen angesiedelt. In einem ehemaligen Schreibwarengeschäft in der Leipziger Innenstadt eröffnete am 13. Juni der libertäre Laden "Libelle"!


Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten reinzuschnuppern, sich zu beteiligen und das Projekt mitzugestalten. Geplant sind Café-Zeiten mit wechselnden Themen, eine Bibliothek mit Literatur zu anarchistischer Theorie, selbstorganisierten Ansätzen, Kritik an Herrschaftsverhältnissen, und weiteren lesenswerten Büchern. Politische sollen sich mit kulturellen Veranstaltungen abwechseln, selbstorganisierte Seminare haben hier genauso ihren Ort, wie Ausstellungen und Filme. Ganz besonders wichtig ist der Anspruch, selbstorganisierten Projekten und Initiativen (Frei-)Raum zu verschaffen und zum Austausch und zur Vernetzung beizutragen.


Grundlage des Projektes ist es, sich möglichst unabhängig von Institutionen, wie Parteien, zu halten, nicht gewinnorientiert zu arbeiten und Hierarchiebildungen zu reflektieren und möglichst zu vermeiden.


Es ist uns wichtig, die entfremdenden Verhältnisse zu thematisieren, in denen wir leben, und nicht zu akzeptieren, dass die Menschen in Funktionen gezwungen und ihre Träume zerstört werden.


Es ist uns wichtig, ein weltweites ökonomisches System anzuprangern, das Milliarden von Menschen in Armut und Hunger zwingt und in den Tod treibt.


Wichtig ist uns ebenso die eigene Befreiung, die Sehnsucht nach einer anderen Gesellschaft, die nicht erst am St. Nimmerleinstag plötzlich da sein wird, sondern jetzt schon ansatzweise selbst organisiert werden muß und kann!


Dabei sehen wir uns nicht als kleine marginalisierte Randgruppe, sondern als Menschen, die etwas zu sagen haben, das für Viele von Bedeutung sein kann. Dabei wollen wir Theorie und Praxis gleichermaßen berücksichtigten, um sich weder in theoretischen Seifenblasen ständig im Kreise zu drehen, noch blind von Aktion zu Aktion zu taumeln. Wir wollen nicht gegen, sondern zusammen mit anderen Menschen agieren, wollen Anlaufpunkt sein für Interessierte an libertären Ideen, wollen diskutieren, uns austauschen und aktiv werden. Die "Libelle" soll in ihrem Rahmen ein kleiner aber feiner politischer, kultureller und sozialer Ort sein.


Libellen schwirren umher, lassen sich hier und dort nieder, Libellen sind bunt und flink, schillern in der Sonne, Libellen lassen sich nicht so leicht unterkriegen: Also Schluß mit dem Frust, besucht uns in der Kolonnadenstraße 19 in Leipzig, wir freuen uns auf Euch!


Kontakt:

Libelle

Kolonnadenstraße 19

04109 Leipzig

e-mail: libelle-leipzig@gmx.de


Wer uns finanziellerweise unterstützen möchte, sei an folgendes Konto verwiesen:


Alternativ Leben e.V.

BLZ: 250 100 30

Kto-Nr: 570 76 307

Verwendungszweck: Laden LE / Spende


* der Alternativ Leben e.V. ist übrigens in der Lage Spendenquittungen auszustellen