Massenentlassung per SMS und E-Mail - Wenigstens haben sie den Laden noch geplündert

Das Unternehmen Accident Group hat laut britischen Medien 2500 Beschäftigte per SMS und E-Mail über ihre Kündigung informiert. In der Kurznachricht wurden die Betroffenen aufgefordert, eine Telefonnummer anzurufen, unter der wiederum eine Bandansage lief. Über diese erfuhren die Mitarbeiter des auf Schadensersatzklagen spezialisierten Unternehmens nun, dass alle weiterbeschäftigten Personen kontaktiert würden - wer keinen persönlichen Anruf erhalte, dürfe sich daher als mit sofortiger Wirkung gekündigt betrachten.

Damit nicht genug, teilte man auf diesem Wege gleich noch mit, dass die
Löhne für Mai nicht gezahlt werden könnten und sie Büroschlüssel und
Firmenwagen zur Abgabe bereithalten sollten. Die aufgebrachten
Ex-Mitarbeiter gingen auf letztere Forderung jedoch nicht ein, sondern
plünderten nach einem Bericht der britischen Tageszeitung The Times[1] die
Büros des Unternehmens in Manchester, Birmingham und Liverpool. Unter
anderem nahmen sie Computer, Fotokopierer und sogar Kaffemaschinen als
Lohnersatz mit.


Unternehmenssprecher verteidigten die Vorgehensweise gegenüber der
britischen Presse damit, dass sich die Ereignisse überschlagen hätten,
weshalb die Zeit für persönliche Gespräche nicht gereicht hätte. Die
Accident Group hatte sich bereits zurvor einen zweifelhaften Ruf in den
britischen Medien erworben: Mitarbeiter sollen Krankenwagen an Unfallorte
gefolgt sein, um die Beteiligten über etwaige Schadensersatzansprüche
"aufzuklären". (nij[2]/c't)


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[1] www.timesonline.co.uk