'Randstad' unterstützt Arbeitsamt - PSA soll 60 Bewerbern neue Berufschancen eröffnen

20.05.2003 - Süddeutsche Zeitung

Weilheim - Das Weilheimer Arbeitsamt hat mit der Umsetzung der Hartz-Reformen
begonnen: Arbeitslose sollen über eine befristete Anstellung bei einer Zeitarbeitsfirma
wieder dauerhaft Beschäftigung finden. Für eine Zusammenarbeit wurde die Landsberger
Geschäftsstelle der Firma "Randstad" gefunden: Dort wurde am Monatsanfang eine
Personal- Service-Agentur geschaffen, die bis zu 60 Bewerbern im Arbeitsamtsbezirk
Weilheim Zeitarbeitsstellen vermitteln wird.

Das Arbeitsamt steuert einen Grundbetrag bei; wenn es gelingt, dass vorübergehend
Beschäftigte bei einer Firma dauerhaft übernommen werden, erhält "Randstad"
zudem eine Vermittlungsprämie. "Wir hoffen, dass die Bewerber dort kleben bleiben",
sagt Arbeitsamtsleiter Ferdinand Pilzweger. Deshalb sei die Prämie so gestaffelt,
dass sie umso höher ausfällt, je rascher ein Dauerarbeitsverhältnis gefunden
wird. Nach Erfahrungen bei "Randstad" werden ein Drittel der für Zeitarbeit
angeforderten Arbeitskräfte von den Firmen fest übernommen.

Als Zielgruppen für das neue Beschäftigungsprogramm sind ungelernte Arbeiter
aus der Metall- und Elektroindustrie sowie Teilzeit-Arbeitskräfte aus dem kaufmännischen
Bereich vorgesehen. Im Arbeitsamtsbezirk seien derzeit rund 1500 Arbeitslose
gemeldet, auf die diese Kriterien zutreffen, sagt Pilzweger. "Ein sehr schwieriger
Kreis" seien vor allem die in Teilzeit zur Verfügung stehenden Bürokräfte und
Kaufleute: Ihnen könne man nahezu keine regulären Arbeitsplätze anbieten.

Die Bewerber werden vom Arbeitsamt vorgeschlagen, "Randstad" prüft dann, ob
sie die nötige Flexibilität und Mobilität für eine Zeitarbeitsvermittlung mitbringen.
Das Projekt läuft seit 1. Mai, bislang hat "Randstad" sechs zuvor Arbeitslose
sozialversicherungspflichtig beschäftigt - befristet auf neun bis zwölf Monate.

Ende Juli sollen auf diese Weise 60 Bewerber eingestellt sein - darunter 14
aus dem Bereich der Arbeitsamtsgeschäftstelle Weilheim und zehn aus Schongau.
Für das Arbeitsamt rechne sich die Agentur trotz der Förderung auf jeden Fall:
"Es kommt uns wesentlich billiger, als neun Monate Arbeitslosengeld zu zahlen",
sagt Pilzweger.