'Inoffizieller' Aufruf zur Demo am 17. Mai in Berlin

"Es geht um den Kampf gegen den von der Bundesregierung geplanten Sozialabbau.
Nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern gibt
es Auseinandersetzungen zwischen Regierungen und Gewerkschaften, bis hin zum
Generalstreik in Frankreich und Österreich."

So steht es auf der Ver.di - Website und es klingt doch auch erstmal ganz
gut. Wie ihr sicher alle wißt, sind die DGB-Gewerkschaftsführungen (wohl nicht
zuletzt wegen dem Druck der Basis und auch dem Druck von außen - z.B. von uns)
auf Distanz zur Regierung gegangen. Statt am "Hartz-Papier" mitzuschreiben wie
die Ver.Di-Kollegin Isolde Kunkel-Weber rufen sie jetzt zur Großdemonstration
gegen den 2. Teil des Regierungsprogrammes ("Agenda 2010") auf, an dem sie selber
mit geschrieben und dessen ersten Teil sie überhaupt mit ermöglicht haben.

Eigentlich eine gute Entwicklung. Schaut man sich aber die Kritik der Gewerkschaftsführung
an, wird deutlich, daß es nach wie vor wichtig ist, zu diesem Thema radikaleren
und konsequenteren Widerspruch auf die Straße zu tragen. Nicht zuletzt in der
Hoffnung, daß sich Wut und Protest zu Widerstand wandelt und jenseits des Deutschen
Gewerkschaftsbundes klassenkämpferische Selbstorganisation entsteht. Wäre das
DGB-Führungspersonal einigermaßen bei Trost, müßten sie, statt immer wieder
von "Reformen Ja - Sozialabbau nein" zu faseln, den Generalstreik organisieren.
Da sie aber nicht bei Trost sind oder, was wahrscheinlicher ist, einfach andere
Interessen haben als den Klassenkampf, ist es an der Zeit, daß wir unser Schicksal
selbst in die Hand nehmen und uns anderweitig organisieren.

Darum geht es uns im allgemeinen in unserer Gewerkschaftsinitiative FAU-IAA.
Bei der Großdemonstration am 17.05. geht es vor allem darum, zu zeigen, daß
wir da sind, daß es uns, die wir von Anfang an versucht haben, dem Hartz-Papier
etwas entgegenzusetzen, überhaupt gibt.

Deshalb ruft das allgemeine Syndikat der FAU Berlin dazu auf, gemeinsam
mit dem Anti-Hartz-Bündnis Berlin, FelS und der Rigaer Str.
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auf diese Demo zu gehen, schwarz-rote Fahnen und Transparente mitzubringen
und laut und sichtbar zu sein. Kommt alle!

Die Demo beginnt um 11.55 Uhr am Potsdamer Platz
und endet etwa 14 Uhr am Alex.

Im Auftrag des ASy Berlin

D.Dreck

PS: Vorher gibt es noch eine antimilitaristische Demonstration anlässlich
des Powell-Besuches in Berlin und zwar um 11 Uhr am Bundeswehrministerium (Stauffenbergstr./Reichpietschufer)
"Nach dem Krieg ist vor dem Krieg - Abrüstung statt Sozialabbau".

Diese Demo wird sich dann in die Großdemonstration einreihen.