Bangladesch: Erfolg der TextilarbeiterInnen

Anfang des Monats war es zu massiven Demonstrationen von TextilarbeiterInnen in Bangladesch gekommen. Als es dabei zu Verhaftungen, und zu einem Todesfall kam, wurde die Situation noch angespannter. Die Nationale Föderation der TextilarbeiterInnen (NGWF), mit der wir in Korrespondenz stehen, hatte auf einer Versammlung einen Forderungskatalog aufgestellt.

Die Forderungen werden nun erfüllt, der Achtstundentag wird eingeführt!

Protesterklärungen an den Unternehmerverband BKMEA, zu denen wir kürzlich in einem Beitrag zu den Aktionen aufgerufen hatten, sind deshalb derzeit nicht mehr nötig. Wir gratulieren den TextilarbeiterInnen zu ihrem Erfolg.

Die BKMEA hat schließlich eine Übereinkunft unterzeichnet.
Die Hauptpunkte sind:

  • 100,000 Tk. für die Familie des getöteten Arbeiters Kamal ( bereits gezahlt).
  • Die Freilassung der verhafteten ArbeiterInnen (bereits geschehen).
  • Die Anklagen gegen die ArbeiterInnen werden fallengelassen.
  • Die Arbeitszeit beträgt acht Stunden, weitere Stunden werden als Überstunden doppelt bezahlt.
  • BKMEA wird für den Feiertagszuschlag die Initiative ergreifen (ArbeiterInnen werden eine Liste erstellen, wo der Bonus nicht umgesetzt ist und BKMEA wird entsprechende Maßnahmen ergreifen.)

    Zusätzliche wird eine angemessene medizinische Versorgung für Verletzte zugesagt. Das Übereinkommen ist nicht schlecht, wenn es umgesetzt wird.

    Feiertagszuschlag:
    Der Feiertagszuschlag wurde zu einer der wichtigsten Forderungen. Fast jeder sprach darüber. Vor zwei Tagen gab es eine Zusammenkunft im Büro der NGWF, einberufen von der NGWF. 11 TextilarbeiterInnen-Gewerkschaften waren anwesend. Diese Organisationen kamen überein, gemeinsam etwas für den Feiertagszuschlag zu tun. Eins ist: Der 14. November wird Tag des Feiertagszuschlags für ArbeiterInnen sein. Mehrere Organisationen zeigen Interesse an dieser gemeinsamen Aktion. Wir hoffen es beteiligen sich noch mehr Organisationen als die bisherigen 11.

    Wir hatten euch gebeten, einen Protestbrief an folgende Adressaten zu schicken:

  • BKMEA
  • Die örtliche Botschaft von Bangladesch
  • MNC

    Jetzt bitten wir euch, die BKMEA zu streichen und euren Protest nur noch an die Botschaft und die MNC zu richten. Denn wegen des Todesfalls in Narangang erging über die BKMEA eine Welle des Protests. Das bestätigt die BKMEA auch gegenüber Zeitungen, und versucht den Sachverhalt so darzustellen, dass eine Verschwörung gegen die Textilindustrie in Bangladesch im Gange sei. Darüber gibt es täglich Nachrichten in den Lokalzeitungen. Wenn Du bei der BKMEA Feiertagszuschläge einforderst, wird die BKMEA und andere Besitzende dies in ihre Argumentation von der VERSCHWÖRUNG mit einbauen, und die Regierung wird sie dabei unterstützen. Also, schreib bitte keinen Protestbrief mehr an die BKMEA

    Danke für eure Unterstützung.
    Mit solidarischen Grüßen,
    Amirul Haque Amin, Generalsekretär der NGWF.
    11.11.03