Verhandlungen im Konflikt mit der Zimmerei Steiger & Riesterer GmbH ohne Einigung / Spontane Kundgebung vor dem Betrieb in Staufen

Die Verhandlungen mit dem Geschäftsführer der Zimmerei Steiger & Riesterer über die noch ausstehende Vergütung eines FAU Mitgliedes wurden ergebnislos beendet. Als Reaktion führten einige Aktive der Basisgewerkschaft FAU eine spontane Kundgebung vor dem Betrieb in Staufen durch. Die FAU Freiburg kündigt weitere Aktionen an. (hier ein Song zur Auseinandersetzung)

Der Betroffene hatte im letzten Jahr als Solo-Selbstständiger bei der Zimmerei gearbeitet. Kurz vor Weihnachten habe man ihm nach eigener Aussage mitgeteilt, dass er die letzte Woche des vereinbarten Arbeitszeitraums nicht mehr antreten solle und stattdessen die Arbeit an Auszubildende des Betriebs weitergegeben. Den Betroffenen brachte dies in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten.

Durch Vermittlung einer Anwältin kam es nun zu einer Verhandlung zwischen dem Betroffenen FAU Mitglied und dem Geschäftsführer. Schon hier erklärte der Arbeitgeber sich allein dazu bereit mit dem Betroffenen selbst zu sprechen, weigerte sich aber mit Sekretär:innen der FAU zu verhandeln.

Während der Verhandlungen unterbreitete er das Angebot 900€ von ausstehenden 1024€ an eine soziale Organisation seiner Wahl zu spenden, wobei der Betroffene ihm eine unverbindliche Auswahl liefern könne. Der Kompromissvorschlag 450€ direkt an den Betroffenen auszuzahlen und 450€ an eine vom Betroffenen ausgewählte Organisation zu spenden wurde rundherum abgelehnt. Da der Arbeitgeber keine Kompromissbereitschaft zeigte, entschied sich der Kollege die Verhandlungen vorerst abzubrechen.

Als Reaktion darauf führten Aktive der FAU eine  spontane Protestkundgebung vor der Zimmerei Steiger & Riesterer GmbH in Staufen durch und informierten die interessierte Öffentlichkeit über den Fall.

„Der Arbeitgeber hat in den Verhandlungen mit unserem Mitglied keine Kompromissbereitschaft erkennen lassen“, so Paul Kraut, Mitglied im allgemeinen Sekretariat der FAU Freiburg, „Allein wenn man bedenkt, dass Spenden von der Steuer absetzbar sind, ist dieses Angebot schon fragwürdig. Dass zudem an eine Organisation gegen Mobbing gespendet werden soll, kann nur als Provokation in unsere Richtung hin, aufgefasst werden. Anscheinend sieht sich der Geschäftsführer als Opfer einer mobbenden Gewerkschaft.“

Stella Meier – aktiv in der gewerkschaftlichen Erstberatung der FAU Freiburg – ergänzt: „Wir wollen aber nicht den Auslöser unserer Gewerkschaftsaktionen vergessen: Der betroffene Kollege wurde eine Woche vor Vertragsende fristlos gekündigt – vermutlich um Kosten zu sparen. Der damals Wohnungslose hatte fest mit dem Geld gerechnet, die Zeit fest verplant und konnte unmöglich auf die Schnelle einen neuen Auftrag akquirieren. Dies brachte ihn in ziemliche finanzielle Schwierigkeiten. Nur darum hat er sich an unsere gewerkschaftliche Beratung gewandt. Natürlich werden wir uns weiterhin für den Kollegen einsetzen und planen schon nächste Aktionen.“

Die FAU Freiburg fordert weiterhin die sofortige Auszahlung des ausstehenden Betrags.

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