Ein Reisebericht über den selbstorganisierten Widerstand von unten

Griechenland in der Krise

Am Freitag, 6. Februar 2015, um 19 Uhr in der Uni-Bibliothek, Am Universitätsplatz 2 (Haltestelle Pfälzer Str.)

Zum dritten Mal in Folge machte sich im September 2014 eine Gruppe von (Basis-)GewerkschafterInnen aus unterschiedlichen Organisationen in Deutschland und der Schweiz auf die Reise ins Krisengebiet, nach Griechenland. Diese Reise war selbstorganisiert, die KollegInnen wollten damit ein Zeichen der Solidarität von unten setzen und vor allem Kontakte mit Aktiven in vor Ort anknüpfen bzw. vertiefen. Griechenland wurde zum Exempel für die Umsetzung der kapitalistischen Krisenlösung in Europa. Die Regierungen in Italien, Spanien und Portugal folgten mit ihren Sparprogrammen dem griechischen Vorbild. Ihre Lösung lautet: Um Investoren, Kapitalanleger, große Vermögensbesitzer und deren Banken zu retten, werden die Krisenlasten der breiten Bevölkerung aufgebürdet.

Die deutsche Regierung war, nachdem die deutsche Wirtschaft am stärksten von der Eurozone profitiert hat, federführend an der Ausarbeitung und Durchsetzung der unerbittlichen Spardiktate beteiligt – und ein Ende der Erpressung ist auch nach den gerade stattgefundenen Wahlen zum Bundestag nicht absehbar.
Dagegen hilft nur der Widerstand von unten - Aktive aus Deutschland wollten sich dazu einerseits selbst ein Bild machen von den sozialen Verwerfungen, die die Spardiktate hinterlassen haben, aber auch mehr erfahren über den Widerstand gegen die Troika, einheimische Krisengewinnler und zunehmende faschistische Tendenzen in der griechischen Gesellschaft. Dabei gerieten sie in eine Welle von Streiks und Protesten gegen die Ermordung des Hip-Hop-Musikers „Killah P“, sprachen mit Aktiven vor Ort - GewerkschafterInnen, BetriebsbesetzerInnen, AntifaschistInnen, mit Leuten in den neuen Kollektivbetrieben, sozialen Zentren oder von der Linkspartei Syriza.