Coca-Cola kills!

Die Boykott-Kampagne gegen Coca-Cola. Vortrag und Diskussion mit den kolumbianischen Gewerkschaftern Carlos Olaya und Julio Lopez

1996 erschossen Paramilitärs den Gewerkschaftsaktivisten Isidro Segundo Gil auf dem Werksgelände eines Coca-Cola Abfüllers in dem kolumbianischen Städtchen Carepa. Kurz darauf brannten sie den Sitz der örtlichen Gewerkschaft nieder und zwangen die Belegschaft zum Austritt aus der Gewerkschaft Sinaltrainal. Seither hat es weitere acht Morde an bei Coca-Cola beschäftigten GewerkschafterInnen gegeben, zuletzt 2002. Nicht zuletzt dieser Einsatz mörderischer Gewalt erlaubte es Coca-Cola, die Löhne in ihren kolumbianischen Betrieben auf ein Drittel zu senken und die Arbeitsverhältnisse insgesamt zu prekarisieren.

Forderungen nach Aufklärung der Morde, nach öffentlicher Verurteilung der Paramilitärs, nach Widereinstellung geflohener ArbeiterInnen und nach Entschädigung der Opfer werden seit Jahren abgeschmettert. Stattdessen wurde Sinaltrainal mit Verleumdungsklagen und Terrorismusvorwürfen überzogen.

Coca-Cola Kolumbien ist jedoch nur ein, wenn auch besonders brutales Beispiel für die globale Durchsetzung prekärer Arbeits- und Beschäftigungsverhältnisse. Vor einigen Jahren startete Sinaltrainal eine weltweite Boykottkampagne gegen Coca-Cola. In den letzten Monaten legten in den USA, Kanada, Großbritannien und Irland über 20 Universitäten aufgrund der Vorwürfe ihre Verträge mit Coca-Cola auf Eis. In Italien schloss sich der Gemeinderat von Turin, Standort der von Coca-Cola gesponserten Olympischen Winterspiele, dem Boykott an; der olympische Fackellauf wurde über 40 Mal von Protesten gegen die Unternehmenspolitik aufgehalten.
Die internationale Kampagne gegen Coca-Cola hat während der Fußball-WM auch hierzulande Aufmerksamkeit gewonnen – die Studierendenparlamente der Uni Köln und der Universität der Künste Berlin haben einen Boykott von Coca-Cola Getränken in Mensen und Cafeterien beschlossen. In Bonn und Wuppertal haben sich die Studierendenvertretungen ebenfalls der Boykottbewegung angeschlossen. Bisher hat Coca-Cola jedoch nicht reagiert.
Zwei Companeros der kolumbianischen Lebensmittelgewerkschaft Sinaltrainal berichten aus ihrem Alltag im Kampf gegen die unerträglichen Bedingungen bei Coca Cola und die alltägliche Repression durch Paramilitärs gegen ArbeiterInnen, die sich gegen die extreme Ausbeutung vor Ort wehren. Gemeinsam wollen wir über Möglichkeiten diskutieren, die Kampagne in Deutschland weiter zu stärken und auf eine Umsetzung der Beschlüsse zum Coca-Cola-Boykott an Unis und in den Gewerkschaften drängen.

Montag, 20.11.06, 19.00 Uhr, BUND, Olvenstedter Str. 10, Magdeburg-Stadtfeld