[Mall of Shame] Erfolgreiche Demo... und weiter geht's!

FAU-Demo in Berlin

Lautstark hallten die Rufe „Mall of Shame – Pay your workers“ durch die Straßen rund um die „Mall of Berlin“. Am Samstag demonstrierten rund um diese „Mall of Shame“ ca. 350 Menschen gegen die Ausbeutung migrantischer ArbeiterInnen und für die Bezahlung der Bauarbeiter die in der Mall für Hungerlöhne und unter ausbeuterischen Bedingungen geschuftet haben. Das selbst diese mickrigen Löhne, die den gesetzlichen Bau-Mindestlohn deutlich unterschreiten, nicht komplett ausbezahlt wurden, führte zu einem beispielhaften Kampf der Arbeiter, die sich zuletzt mit einer größeren Gruppe in der FAU Berlin organisierten. Diese rief auch am Samstag zu der Demonstration auf.

Die FAU Berlin und auch unsere Kollegen sehen die Demo als Erfolg an. Insbesondere unsere neuen Genossen bezeichneten sie als ein Wiedergewinn von Stolz und Würde. Grußbotschaften aus Schweden und Frankreich folgten Beiträge der Arbeiter selbst und von lokalen Gruppen wie der Erwerbslosengruppe Basta, die den Protest unterstützten.

Lautstarkes Signal

Die Demo zog lautstark und kämpferisch um die Mall of Berlin. Wieder wurden Hunderte Flugblätter verteilt. Bis heute verteilte die Basisgewerkschaft über 20.000 Flyer vor der Mall of Berlin. Die FAU Berlin hat mit vielen UnterstützerInnen ein lautstarkes Zeichen gegen die Ausbeutung gesetzt, auf der die Mall zweifellos erbaut wurde. In unzähligen Gesprächen vor der Mall berichteten uns weitere ArbeiterInnen das sie auf Löhne warten oder sich in Rechtsstreitigkeiten mit der Mall befinden. Wie zuvor prognostiziert, wird die Mall nun in der Vorweihnachtszeit ein Symbol von Ausbeutung.

Weiter geht’s!

Die FAU Berlin bedankt sich ausdrücklich bei allen SpenderInnen, die es ermöglicht haben die Grundversorgung der kämpfenden Kollegen zu gewährleisten – dadurch war und ist gewährleistet, dass wir diesen wichtigen Kampf mit unseren Genossen weiterführen können. Neben Essen, Unterkunft und Kleidung wurden auch Fahrkarten für die Kollegen besorgt, die zuvor durch das fehlende Geld einer Kriminalisierung durch „Fahren ohne Fahrschein“ ausgesetzt waren.
Die FAU Berlin hat nun die Kundgebungen für die kommenden zwei Wochen angemeldet, die sich nun Abends ab 18 Uhr an die Feierabendshoppenden wenden wird. Solange das Geld der Arbeiter nicht kommt, wird die Gewerkschaft nicht aufhören zu kämpfen.

Das ist Gewerkschaft!

Die FAU setzte in diesem Konflikt auf ihre deutlichen Stärken gegenüber etablierten Gewerkschaften. Selbstbestimmung, Aktivität der selbstorganisierten ArbeiterInnen und Solidarität. Neben einer juristischen Sondierung wurde von Anfang an auf Aktion und Unterstützung der Wünsche der Arbeiter gesetzt. Die Kompetenzen vieler FAU-GewerkschafterInnen flossen hier wieder zusammen. Zusammen mit UnterstützerInnen konnten binnen zwei Wochen deutliche Effekte erzielt werden. Die Mall steht unter Druck. Und dieser Druck wird nicht aufhören, solange der einfachsten Lösung des Problems nicht entsprochen wird: Bezahlung, Punkt, Aus, Ende! Die FAU Berlin kann und wird weitere Schritte unternehmen, wenn den absolut legitimen Forderungen nicht nach gegeben wird. Das Geld ist und bleibt Portokasse – also:

Mall of Shame – Pay the Workers!