Unterstütze eine arbeitende Alleinerziehende aus Griechenland in ihrem Kampf für Gerechtigkeit

Trotz harter Arbeit wurde die Alleinerziehende von ihrem Chef um den Lohn geprellt. Weil sie sich das im Vertrag festgeschriebene teure Schlichtungsverfahren nicht leisten kann, ist sie auf Spenden zur Finanzierung ihrer Gerichtskosten angewiesen.

Der Foreigners-Sektion der FAU Berlin unterstützt die Crowdfunding Aktion von Eleftheria K. auf Indiegogo. Besuchen Sie die Webseite der Aktion, um einen Beitrag zu leisten:

http://www.indiegogo.com/projects/help-greek-working-single-mom-fight-for-justice

Nachfolgend erzählt Eleftheria ihre Geschichte:

Im November 2012 habe ich einen Vertrag als Freelancerin für eine in Deutschland registrierte, aber von Dubai aus geführte Firma unterzeichnet. Der Vertrag legte fest, dass ich als Sachbearbeiterin den internationalen Launch von einem "von alter arabischer Tradition geprägten Heiratsnetwork" vorbereitete. Der Firmenbesitzer Yassin sagte zu, mir monatlich 1600 Dollar zu zahlen.

Ich habe bis Juli 2013 gearbeitet, aber nie meinen letzten Monatslohn erhalten. Yassin sagte, er würde nicht zahlen, weil ich in seinen Augen schlechte Arbeit geleistet hätte. Nach meiner Ansicht habe ich aber weitaus mehr geleistet, als im Vertrag festgeschrieben worden war. Selbst wenn ich schlecht gearbeitet haben sollte, gab es keine Regelung im Vertrag, die ihm erlaubt hätte, meinen Lohn abzusenken oder ihn komplett einzubehalten.

Normalerweise wäre ein solcher Streitfall zwischen einem Unternehmen und einer Freelancerin eine Routineangelegenheit für deutsche Gerichte. Allerdings steht in meinem Vertrag, dass Streitigkeiten vor der Deutschen Institution für Schiedsgerichtbarkeit (DIS) ausgetragen werden müssen. Die Verhandlungen dort sind sehr viel teurer als in deutschen Gerichten und durchschnittliche Streitsummen betragen Millionen von Euros. Wenn ich den Fall vor das DIS bringen wollte, müsste ich Gerichtskosten bezahlen, die ein Monatsgehalt übersteigen. Sollte Yassin sich zudem dazu entschließen, bankrott zu gehen, könnte es sein, dass ich nie bezahlt werde und auf den Gerichtskosten sitzenbleibe, selbst falls ich den Fall gewinnen sollte.

Darüber hinaus bin ich eine alleinerziehende Mutter, die in Griechenland lebt. Ich muss arbeiten, um mich und meine Tochter durchzubringen, da es hier keinerlei soziales Sicherheitsnetz gibt. Ich kann daher schlicht kein Monatsgehalt aufbringen, um das Schlichtungsverfahren einzuleiten. Meine Arbeit jeden Monat und das daraus resultierende Gehalt sind überlebenswichtig für mich, was Yassin genau weiß.

Man könnte fast vermuten, dass Yassin die DIS-Klausel in den Vertrag eingefügt hat, um mir mein letztes Monatsgehalt vorzuenthalten, weil er wusste, dass ich über die mit dem DIS zusammenhängenden Kosten nicht Bescheid wusste und sie nicht würde bezahlen können. Könnte es sein, dass Yassin die folgende Strategie verfolgte: Eleftheria hat kein Geld, also kann sie mich nicht verklagen, also kann ich sie abziehen?

Heutzutage arbeiten viele von uns über das Internet. Es ist oft schwierig, Arbeit zu finden, daher arbeiten einige für weit entfernte Chefs und in Ländern, in denen sich nicht über ihre Rechte bewusst sind. Wir haben nicht immer die Zeit und die Ressourcen, um das Kleingedruckte in den Verträgen zu überprüfen. Es ist schwer zu wissen, wem wir vertrauen können und wir können immer betrogen werden. In einer Situation wie der meinen können wir entweder kapitulieren oder kämpfen. Ich habe mich dazu entschieden, zu kämpfen! Wer mich unterstützt, gibt denjenigen, die versuchen, uns zu betrügen, eine Lehrstunde in Solidarität. Bitte beteilige dich an meinen Gerichtskosten, damit ich meinen Fall vor Gericht bringen kann!

Ich weiß, dass die Möglichkeit besteht, dass ich es nicht schaffen werde, die Summe zu sammeln, die erforderlich ist, um vor die DIS zu ziehen. Falls das eintrifft, werde ich dennoch probieren, mit den hier gesammelten Mitteln, die DIS Klausel durch eine Zivilklage für nichtig erklären zu lassen.

Sollte ich gewinnen, wird Yassin alle Gerichtskosten tragen müssen (es sei denn, er erklärt seinen Bankrott). Sollte dieser Fall eintreten, werde ich die erstatteten Gerichtskosten spenden. Ein Teil davon soll an die FAU gehen, eine Gewerkschaft in Deutschland, die mir geholfen hat, sodass durch dieses Geld andere Arbeitende, die für ihre Rechte kämpfen, unterstützt werden können. Ein anderer Teil soll an Kinderlächeln (ΤΟ ΧΑΜΟΓΕΛΟ ΤΟΥ ΠΑΙΔΙΟΥ), eine nichtsstaatliche Hilfsorganisation, die sich um Waisenkinder kümmert, gehen.