Oldenburg (Nds.) Interesse an der FAU? Mach mit!

Für Montag, den 18. September 2006 hatten Freunde der Gewerkschaft Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union (FAU) Vertreter der selbigen zu einem Vortrag ins Kulturzentrum „Alhambra“ nach Oldenburg (Nds.) eingeladen.

Vor einem interessierten Publikum sprach der Referent der FAU-Bremen zum Thema „Mit der revolutionären Gewerkschaft zu einer freien Gesellschaft. Theorie und Praxis des Anarcho-Syndikalismus“. Anhand von zahlreichen Arbeitskämpfen wurde aufgezeigt, dass auch mit einer kleineren Gewerkschaft, wie der FAU die Vereinzelung Lohnabhängiger durchbrochen und auch Erfolge erzielt werden können. Die FAU sei dabei vor allem eine Gewerkschaft, die sich im Gegensatz zum DGB auch um prekäre Beschäftigungsverhältnisse kümmere, d.h. dort anzutreffen sei, wo die miesesten Arbeitsbedingungen vorherrschen, beispielsweise in der Pflege oder im Gastronomiebereich. Zudem ist die FAU durch viele ihrer Mitglieder auch auf dem Arbeitslosensektor aktiv geworden, z.B. gegen die Agenda 2010. Sie beschränkt sich nicht ausschließlich auf den betrieblichen Bereich. Vorrangigstes Ziel sei es generell, sich dort zusammenzuschließen, wo wir direkt vom Kapitalismus betroffen sind und dabei stets das Heft gemeinsam in der Hand zu behalten. Das bedeutet, die Eigeninitiative und Verantwortung nicht an Stellvertreter, z.B. vom DGB, abzugeben. Dieser habe auch weder die Absicht, grundlegend etwas an den miesen Zuständen zu ändern, noch sei dieser starre und durchbürokratisierte Apparat in der Lage, angemessen und schnell auf die oft kurzen und flexiblen Beschäftigungsverhältnisse zu reagieren. Die FAU dagegen sei schon mal schnell und unbürokratisch zugegen, z.B. beim Lohneintreiben und orientiert sich dabei ausschließlich an den konkreten Bedürfnissen ihrer Mitglieder. Denn die Verbesserungen der Arbeits- und Lebensverhältnisse können nur von denen erreicht werden, die es unmittelbar selber betrifft. Und nur auf diesem Wege kann schließlich eine freie Gesellschaft ohne Ausbeutung und Herrschaftsverhältnisse erkämpft werden. Dabei ging der Referent auch auf die Prinzipien der FAU ein, hielt sich jedoch nicht so lange in der Theorie auf. Vielmehr betonte er eingangs: „Zunächst einmal, der Syndikalismus ist eine ganz praktische Angelegenheit!“
Im Publikum, das aktiv mitdiskutierte und vielerlei Fragen stellte, befanden sich viele akut von Hartz IV und Kürzungen in anderen Bereichen betroffene ZuhörerInnen, von denen sich im Anschluß an die Veranstaltung einige in eine Liste eintrugen, um gemeinsam weiteres beraten zu können. Konkret wurde auch der Wille zur Gründung einer FAU in Oldenburg von mehreren der knapp 30 Anwesenden geäußert. Unterstützung der FAU wurde bereits zugesichert, welche über einige Erfahrungen, sowie über ein hilfreiches bundesweites und internationales Netzwerk von Gewerkschaftsgruppen verfügt.

Wer sich informieren oder bei der Initiative in Oldenburg mitmachen möchte, wende sich bitte an folgende Kontaktadresse:
FAU Bremen
Postfach 105674
28056 Bremen
fauhb@fau.org
www.fau-bremen.tk