Mercadona bietet 300.000 Euro für die Entlassung der Streikenden

Mitglieder des Ständigen Sekretariates der CNT gelangten mit dem Generaldirektor der Personalleitung und dem Direktor für Arbeitsangelegenheiten von Mercadona am Samstag, den 5. August in Madrid zu einer prinzipiellen Einigung. Diese sollte am 7. August in Sevilla unterschrieben werden, um so den Streik zu beenden. Jedoch machte Mercadona an diesem Tag eine "spektakuläre Wende", um sich für 300.000 Euro die Entlassung aller Streikenden zu erkaufen. Der Streik geht deshalb weiter und hat inzwischen den 150. Tag überschritten.

Am 8. August hatten der Generalsekretär und der Sekretär für Gewerkschaftsaktion des Nationalkomitees der CNT, Rafael Corrales beziehungsweise Antonio Baena, im Hotel "AC Santa Justa" in Sevilla ein neues Treffen mit dem Generaldirektor der Personalleitung und dem Direktor für Arbeitsangelegenheiten von Mercadona (Jose Antonio Jimenez und Antonio Munoz), um die am vorherigen Samstag im Hotel "NH Nacional" in Madrid erreichten Einigungen zu einem Ende zu bringen. Die Einigung sah eine akzeptable Lösung für die seit dem 23. März sich im Streik befindenden Arbeiter des Logistikzentrums von Mercadona in Sant Sadurni D'Anoia (Barcelona) vor.

Jedoch ignorierten laut CNT beide Direktoren von Mercadona die vorläufige Einigung während sie gestern Abend die Riesensumme von 300.000 Euro als Entschädigung für den Rausschmiss aller Streikenden anbot. Dies bedeutete das Ende der Verhandlungen, weil für die CNT "der Kauf von Streikenden inakzeptabel und eine Verhöhnung der Würde der Arbeiter ist".

Angesichts dessen macht die CNT einzig und allein Mercadona für die durch die Proteste entstehenden Belästigungen der Bewohner von Barcelona und der Provinz verantwortlich: In der letzten Verhandlung kam man in allen Punkten zu einer Einigung und Mercadona ist sich der Missstände im klaren, die von den Beschäftigen angeklagt werden. Für die CNT ist diese Haltung inakzeptabel, weil versucht wird, auf einmal mit Massen von Geldscheinen ein Grundrecht wie die des Streikes zu erkaufen.

Die CNT weist darauf hin, dass die Angestellten den Streik begannen, wegen: dreier Entlassungen (deren Unrechtmässigkeit selbst die Firma anerkennt bzw. vom Gericht erklärt wurde), für die Anerkennung der Betriebsgruppe der CNT, für das Ende der Schikanen, für einige kleine Besserungen wie die Anerkennung der halben Stunde Vesperpause als effektive und bezahlte Arbeitszeit und für die Einhaltung der Sicherheits- und Hygienevorschriften auf dem Arbeitsplatz sowie die zum Schutz vor Arbeitsunfällen.

Die Beschäftigten nahmen einen Tag später in Barcelona die Proteste mit einer Demonstration wieder auf. Sie begann um 18.00 Uhr auf der "Plaza de Espana" und endete in der Strasse "Sants" Ecke "Badal".

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